Kongress 2011: Vision versus Stillstand – Wie etabliert eine Schule eine Kultur der Veränderung?

Workshop am Samstag, 10:00 - 12:00 Uhr, in Raum A1

Einen kurzen Einblick in das spannende Feld Veränderungsmanagement gibt Trainer und Berater Ralph Schubert von Coverdale Deutschland. Welche Chancen und Herausforderungen Veränderungsprozesse in der Ganztagsschule mit sich bringen können, zeigen Vertreter der freien Leonardo-Schule (Jena) und der Nürtingen-Grundschule (Berlin) im Workshop auf. Neben kurzen praktischen und theoretischen Impulsen bietet der Workshop vor allem die Möglichkeit, über eigene Erfahrungen und Fragen aus Veränderungsprozessen ins Gespräch zu kommen. Weiterhin werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Bedingungen zu einem erfolgreichen Veränderungsmanagement herausarbeiten.

    Referenten

    Ralph Schubert, Coverdale Deutschland; Arno Lange und Tilman Koch, Leonardo-Ganztagsschule Jena; Michael Retzar, Universität Marburg; Katharina Sütterlin, Architektin; Nürtingen-Grundschule Berlin

    Moderation

    Ines Opolka, Serviceagentur Thüringen; Ralph Schubert, Coverdale Deutschland

     

    Aus der Diskussion:

    • Für den Umbau von Strukturen ist es enorm wichtig, die SchülerInnen einzubeziehen und mitzunehmen.
    • Widerstand im Veränderungsprozess gut und wichtig, wenn nicht da: unterschwellig „kalter Widerstand“→ Sabotage.
    • Unterschiedliche Geschwindigkeiten der Beteiligten in Veränderung – macht diese Prozesse extrem schwer, da man sich auf jeden Beteiligten anders einstellen muss: Art der Betreuung, Ansprache etc.
    • Bei Veränderungsprozessen kann man nicht vorhersagen, wie tief und breit die Phasen sind. Die Dauer kann man nicht abkürzen, jeder braucht seine individuelle Zeit → sie sind hilflos, das ist Teil des Prozesses, angewiesen auf eigenes Vertrauen in den Prozess.
    • Beliebter Fehler: Zu viele Veränderungen auf einmal → Leistung fällt ab, System wird überfordert.
    • Veränderungskompetenz ist Schlüsselfaktor für die Zukunft: Schüler müssen lernen, veränderungskompetent zu sein.
    • Irgendwann wird Veränderung normal.
    • Veränderung braucht Rhythmus: Auch Phasen von Entspannung und Ruhe sind notwendig, dort wird Veränderungskompetenz aufgebaut.
    • Umgang mit Widerstand: Widerstandspunkt muss sauber und ordentlich abgearbeitet werden, sonst kommt man immer wieder zu dem Widerstandspunkt zurück.
    • Vision ist der Knackpunkt: Muss wirklich attraktiv sein, darf keine Mogelpackung sein! Vision muss am Anfang stehen, transparent gemacht werden, attraktiv präsentiert werden.
    • Berater darf nicht Teil des Systems sein, sonst kann keine Beratungskompetenz entwickelt werden.

     

    Zitate und Statements:

    • „Es bringt nichts, etwas durchzuboxen und am Ende ist niemand zufrieden.“, Schüler
    • „Die Vorstellung, an meiner Schule auch noch den ganzen Nachmittag verbringen zu müssen, war der reinste Horror.“, Lehrer (Gedanken zu den ersten Plänen bez. des Umbaus zur Ganztagsschule)
    • „Versuch etwas zu verändern, ist etwas Positives für uns, dadurch ist ein gesünderes Klima entstanden.“
    • „Zu sehen, wie es an anderen Schulen läuft, überzeugt mehr als jede Diskussion.“, Lehrerin