Lebensweltorientierung

Spielende Kinder
© Andresen

Für Schülerinnen und Schüler ist die Schule ein Ort sozialer Begegnungen. Klassenräume, Gebäude und Freiflächen unterstützen das pädagogische Konzept, den sozialen Umgang von Schülerinnen und Schülern und ihr Zusammenspiel mit Lehrkräften, Eltern und außerschulischen Kooperationspartnern. Dabei ist von der Raumgestaltung fast alles berührt: der Unterricht, die Verpflegung, Begegnungs- und Rückzugsorte oder Spielbereiche. Kinder und Jugendliche brauchen genügend Lern- und Freiräume zur eigenständigen Gestaltung ihrer Zeit. Darüber hinaus benötigen sie auch in der Schule Orte, an denen sie ohne Erwachsene sein können. Neben dem psychischen und sozialen Wohlbefinden ist die körperliche Gesundheit sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Konzentration, Bewegung und Entspannung für eine gute Entwicklung der Kinder und Jugendlichen unverzichtbar. Der verlängerte Schultag muss Bewegung systematisch in den Tagesablauf integrieren: Bewegungspausen im Unterricht, geeignete Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Altersstufen auf dem Schulhof. Darüber hinaus zählen Sportangebote im Rahmen des Ganztags zu den ausgewählten Spitzenreitern vor allem am Nachmittag.

Kinder und Jugendliche brauchen vielfältige Anregungen, die ihre Identitätsfindung und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Dazu gehören Orientierungshilfen bei der Berufs- und Lebensplanung. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie Unternehmen, Arbeitsagenturen und Hochschulen ist dabei hilfreich. Unter anderem haben sich Berufsorientierungsmaßnahmen bewährt, wenn es um die Unterstützung realistischer Zukunftsperspektiven der Schülerinnen und Schüler geht.

Darüber hinaus brauchen Kinder- und Jugendliche fremde Lernorte, neue Kooperationspartner, ungewohnte künstlerische Sichtweisen auf den Unterricht und die Umwelt, kulturelle Bildung also, die es ihnen ermöglicht, sich kreativ entfalten zu können. Denn Schule ist die einzige Institution, die alle Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Familien, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, mit kultureller Bildung erreichen und so kulturelle Teilhabe ermöglichen kann.

Die Unterthemen im Überblick:

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LiGa-Publikation LEIT-IDEEN Ausgabe 2: Schülerzentrierte Führung

Impulse für Schulaufsicht und Schulleitung: In der ersten Ausgabe der LiGa-Publikationsreihe Leit-IDEEN widmen wir uns dem Thema „Schülerzentrierte Führung“. Wir stellen Ihnen den „Student-Centered Leadership“-Ansatz der neuseeländischen Wissenschaftlerin Viviane Robinson vor. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Unterrichtsqualität eine zentrale Rolle, denn sie ist ein wesentlicher …
Copyright
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#schule360 - Lebensweltbezogenes Lernen

#schule360 informiert regelmäßig zu aktuellen Themen der Schulentwicklung und bietet vielfältige Perspektiven auf Schulentwicklung. Es geben Expertinnen und Experten Rede und Antwort auf Basis guter Praxis oder aktuellen Forschungsergebnissen. In der aktuellen Ausgabe gibt Christian Weirich im Gespräch Einblicke zu seiner Arbeit mit Rap Macht Schule und warum Lebensweltorientierung das Lernen und …
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© DKJS/D. Ibovnik

Methodensammlung: Lernorte der Demokratie im Vor- und Grundschulalter

Demokratielernen muss früh anfangen. Kindern sollten deshalb schon im Kindergarten und in der Grundschule Möglichkeiten gegeben werden, ihre Lebenswelten mitzugestalten. In der bereits vierten Auflage dieser Methodensammlung werden Methoden vorgestellt, die im Rahmen des Projektes "Lernorte der Demokratie im Vor- und Grundschulbereich" entwickelt und getestet wurden und die Multiplikatorinnen und …
Strategien gegen Hate-Speech
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Strategien gegen Diskriminierung im Internet

In Sozialen Netzwerken, in den Kommentaren auf Internetseiten, in Foren herrscht mitunter ein rauer Ton. Geschützt durch die Anonymität verbreiten sich leicht auch abwertende, diffamierende Meinungen. Das länderübergreifende Kompetenzzentrum für Jugendschutz im Internet, Jugendschutz.net, hat untersucht, wie schnell Plattformen auf Beschwerden reagieren und ob sie die gemeldeten Beiträge löschen.
5 Kinder sitzen auf dem Rasen
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Ganztagsschule als sicherer Ort

Schule ist mehr als ein Ort des Lehrens und Lernens von Fachinhalten. Sie ist auch der Ort, um soziale Erfahrungen in einem überschaubaren und geschützten Raum zu sammeln und somit Kinder und Jugendliche auf ein verantwortungsvolles Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Selten geht das reibungslos, aber genau an der Bewältigung von Konflikten wächst die Kompetenz mit Unterschieden umgehen zu lernen.
Ganztagsschule und soziales Lernen

Lernen und soziales Lernen

Schule ist, dass mit ihr Heranwachsende die Fähigkeit entfalten ihre wahren Ziele zu verwirklichen, neue Denkformen gefördert und gemeinsame Hoffnungen freigesetzt werden und Kinder lernen, miteinander zu lernen. Diese Ansprüche sind immer akut und müssen tatsächlich verwirklicht werden. Es geht um die Frage: Wie kann individualisiertes Lernen gelingen und was ist realistisch und machbar? Denn jedes Kind hat nur eine Schulzeit.
Bewegte Ganztagsschule

Bewegte Ganztagsschule

Dass Gesundheit eine Schulaufgabe ist, scheint inzwischen fast unumstritten zu sein. Heutige Schultage sind nicht selten Tage ohne Sport. Volle Lehrpläne fördern vor allem kognitive Lerntätigkeiten. Es fehlt an Ausgleich. Die Frage, welche schädlichen Auswirkungen das System Schule selbst verursacht, indem zum Beispiel Kinder zu stundenlangem Sitzen gezwungen werden oder indem gegen den Biorhythmus und andere physiologische Gesetze systematisch verstoßen wird, steht jedoch nicht mehr am Rand der Diskussion über Qualität der Ganztagsschule.