Kongress 2012: Pressemitteilung

Logo des 9. Ganztagsschulkongresses

Ganztagsschulen fördern Vielfalt und inklusive Bildung
Größter Schulkongress Deutschlands unter dem Motto „Bildung für mehr! Ganztagsschule der Vielfalt“ in Berlin eröffnet.

Berlin, 21.09.2012 Über Inklusion wird von Eltern, Pädagogen und Bildungspolitikern gleichermaßen heftig debattiert. Das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern ist jedoch nur ein Aspekt, wenn es darum geht, wie Schulen der Vielfalt von Kindern und Jugendlichen gerecht werden können. Der 9. Ganztagsschulkongress „Bildung für mehr! Ganztagsschule der Vielfalt“ zeigt, wie Schulen auf alle Schülerinnen und Schüler und deren Interessen und Begabungen individuell eingehen können - unabhängig davon, ob sie eine Behinderung oder Schwierigkeiten beim Lernen haben oder welchen kulturellen und sozialen Hintergrund die Familie hat.

 
Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ties Rabe, der Präsident der Kultusministerkonferenz und Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, eröffneten heute in Berlin den größten Schulkongress Deutschlands, der jährlich 1.200 Teilnehmer aus Schule, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und dem Kooperationsumfeld von Schulen anzieht. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung organisiert.


Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen, erklärte:
„Ganztagsschulen ermöglichen eine Vielfalt an individueller Förderung, die für Bildungsgerechtigkeit und den Bildungserfolg unserer jungen Menschen ganz wesentlich ist. Eine entscheidende Voraussetzung ist die Entwicklung neuer, qualitativ hochwertiger pädagogischer Konzepte, die die Ganztagsschulen erst wirklich erfolgreich machen. Dies ist eine zentrale bildungspolitische Aufgabe.“


Der Präsident der Kultusministerkonferenz und Hamburger Bildungssenator Ties Rabe sagte:
„Ganztagsschulen eröffnen viele Chancen: die Vereinbarung von Familie und Beruf, anregende und spannende Freizeit- und Bildungsangebote sowie entspanntes Lernen. Ich freue mich darüber, dass immer mehr Schulen in den Ganztag einsteigen und mit klugen Konzepten die großen Möglichkeiten dieser Schulform entfalten.“


Dr. Heike Kahl, die Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, unterstrich die Rolle von Ganztagsschulen:
„Inklusion ist ein zentrales bildungspolitisches Thema, aber wir dürfen beim Thema Umgang mit Vielfalt nicht ausschließlich darüber diskutieren, ob und wie Schüler mit und ohne Behinderungen zusammen lernen sollen. Nur wenn wir an Schulen alle Kinder und Jugendlichen, und zugleich jeden einzeln, in den Blick nehmen, können wir gerechtere Bildungschancen schaffen. Ganztagsschulen eröffnen gute Möglichkeiten, Heranwachsende individuell dabei zu unterstützen, ihre Talente zu entdecken und zu entfalten und herauszufinden, wo sie im Leben hinmöchten – unabhängig davon, wo ihre Eltern arbeiten und wie viel sie verdienen.“

Das Vielfalts-Thema des diesjährigen Kongresses spiegelt sich auch in der Bandbreite des Programms wider: Zu den Referenten gehören der Migrationsforscher Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Wolfram Putz vom Architekturbüro Grafts, die Soziologin Prof. Jutta Allmendinger, Dr. Marc Calmbach vom Sinus-Institut, die Paralympics-Trainerinnen Monika Tampe und Dörte Paschke und der Schwimmer Andre Lehmann.


In den 40 Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden setzen sich die Teilnehmer mit Konzepten der individuellen Förderung, der Arbeit in multiprofessionellen Teams oder dem Umgang mit hochbegabten Schülern an der Ganztagsschule auseinander.


Rund 30 Beispielschulen (zwei aus jedem Bundesland) zeigen in der Kongressausstellung und in Workshops, wie sie der Vielfalt von Kindern und Jugendlichen an ihrer Schule gerecht werden. Die Hauptvorträge des Kongresses sind als Livestream auf www.ganztagsschulen.org zu sehen.


Der Kongress gehört zum bundesweiten Schulentwicklungsprogramm Ideen für mehr! Ganztägig lernen., das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Es dient der Beratung und Begleitung von Ganztagsschulen und wird umgesetzt von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.