Workshops

Stand der IGS Willy Brandt
© DKJS / Piero Chiussi.

Auf dieser Seite finden Sie alle Workshop-Angebote des Kongresses. Im Verlauf der Veranstaltung laden wir für Sie an dieser Stelle Bilder und Materialien aus den Workshops hoch.

Freitag 21. September 13:30 - 15 Uhr

Workshop 1: Das Team macht’s möglich! Zusammenarbeit an der Ganztagsschule

An Ganztagsschulen arbeiten verschiedene Professionen, aber auch Lehrkräfte mit unterschiedlichen Ausbildungen. Die einen sind Teamplayer, für andere bedeuten Absprachen und Feedback zusätzlichen Stress. Wie können die Potenziale von Teamarbeit für eine bessere individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und für eine Entlastung der Lehrkräfte genutzt werden? Welchen Gewinn bringen Teams für einen ganzheitlichen Blick und die Lebensweltorientierung von Schule? Wie sehen erste Schritte zur Zusammenarbeit aus? Was hat sich bewährt und was sollte vermieden werden? Die Teilnehmenden konnten in Kleingruppengesprächen ihre eigenen Erfahrungen einbringen.
 
Dr. Sabine Knauer ist Expertin für Inklusion und Gründerin der KiWiF-Bildungsberatung.
Sven Hopf und Olaf Hänsel sind Lehrer an der Wollenbergschule Wetter, einer Integrierten Gesamtschule mit Förderschulzweig als Beratungs- und Förderzentrum.

Moderation: Jürgen Wrobel, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen
 
 

Workshop 2: Ein reichhaltiges Angebot! Vielfältige Lernwege in der Ganztagsschule

So groß die Zahl der Schülerinnen und Schüler einer Klasse ist, so groß ist auch die Zahl der unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten. Alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam unterrichten und trotzdem individuell fördern – wie können Lehrkräfte das schaffen? Welche Räume, Materialien und Strukturen braucht eine Schule für individualisiertes Lernen? Wie funktioniert das sogenannte Classroom-Management? Das Ziel der Referierenden war nicht, auf alle Fragen DIE richtige Antwort zu geben. So unterschiedlich wie die Lernenden sind auch die Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche individuell zu fördern. Die Teilnehmenden diskutierten verschiedene Ansätze, Beispiele und Ideen zum individualisierten Unterricht. Auf ihre Fragen antworteten die Referierenden in kurzen Experteninterviews. Es gab genügend Raum für Austausch und Diskussion.
 
Dr. Thea Stroot ist am Oberstufenkolleg Bielefeld tätig und beschäftigt sich in einem Forschungsprojekt mit individueller Förderung und Inklusion als Aufgabe der Schulleitung.
Stephan Blume ist Lehrer an der Alexanderschule Wallenhorst, einer inklusiven Schule in Niedersachsen.

Moderation: Melanie Helm, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Saarland
 

Workshop 3: Alle gegen einen! Mobbing in der Schule

Mobbing gehört zum Alltag vieler Schülerinnen und Schüler. Studien zeigen, dass ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen schon einmal gemobbt geworden ist. Eltern, Lehrkräfte und Erzieher stehen dem Problem oft ratlos gegenüber. Soll man sich einmischen oder die Kinder und Jugendlichen darin unterstützen, sich selbst zu wehren? Ab wann spricht man überhaupt von Mobbing? Gibt es Muster, nach denen Täter und Opfer handeln? Welche Auswirkungen hat ein Mobbingfall auf die gesamte Klasse? Und was kann man tun, damit es gar nicht erst zu Mobbing kommt? Die Teilnehmenden lernten mithilfe eines Rollenspiels die Muster von Mobbingsituationen und das Präventionsprogramm fairplayer.manual kennen.
 
Michaela Bernecker, Dr. Michael Enzinger und Markus Rossa berichteten von der Grundschule Lessingstraße Ingolstadt (Bayern) von ihren guten Erfahrungen mit dem Konzept „Sozialwirksame Schule“. Ziel des Workshops war, für das Thema zu sensibilisieren, um Mobbing früh zu erkennen und selbst aktiv Lösungsstrategien entwickeln zu können, um Mobbing zu verhindern oder zumindest zu verringern.
 
Die Diplompsychologen Anton Walcher und Rüdiger Zutz von der Freien Universität Berlin brachten über den Verein fairplayer e.V. jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern mit. 

Moderation: Annekathrin Schmidt, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Berlin
 
 

Workshop 4: Überflieger, die nicht fliegen. Wenn Hochbegabte in der Schule scheitern

Hochbegabte Schülerinnen und Schüler laufen in der Schule nicht automatisch zu Höchstleistungen auf. Ganz im Gegenteil: Bei sogenannten „Underachievern“ verschlechtern sich die Leistungen ab der dritten, vierten Klasse. Dann heißt es sehr schnell: Sie wollen einfach nicht. Was fängt man an mit hochbegabten Schülerinnen und Schülern, die den Unterricht stören, nicht bei der Sache sind und sich langweilen? Was tun, wenn die Noten sich verschlechtern und motivierende Gespräche nicht mehr helfen? Der Workshop führte pointiert an das Thema heran und zeigt neue Blickwinkel auf hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Wer ist eigentlich hochbegabt? Wie können diese Kinder und Jugendlichen besser gefördert werden? Und woher weiß eine Lehrkraft überhaupt, wer über- und wer unterfordert ist? Nach einem kurzen Input wurde anhand von fiktiven Fallbeispielen gearbeitet. Der Workshop bot Raum für Austausch und Diskussion.
 
Prof. Dr. Thomas Trautmann ist Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg. Seine Erfahrung stammt unter anderem aus 780 Hochbegabungstestungen und 112 Einzelfallbegleitungen hochbegabter Kinder.

Moderation: Matthias Krahe, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
 
 

Workshop 5: Individualität statt Stereotypen – Multikulturalität in der Ganztagsschule

Ganztagsschulen sind mehrsprachig, multikulturell und international. Hier wird unter einem Dach gelernt und gelebt, und gerade hier bedarf es einer Schulkultur der Anerkennung und Wertschätzung. Wie sieht eine solche Kultur in der Praxis aus? Bedarf es bestimmter Voraussetzungen im schulischen Alltag? Oder ist es doch nur eine Einstellungsfrage, die reduziert lautet: Sind wir alle gleich? Sind wir alle verschieden? Im Workshop hielt Paul Mecheril zunächst einen Impulsvortrag über die Problematik von kultureller Identität und Differenz. Wie steht es um die Diskriminierung an deutschen Schulen und können stereotype Zuschreibungen mithilfe einer reflexiven Schulkultur überwunden werden? Zu diesen Überlegungen diskutierten die Teilnehmenden zunächst selbst, ehe die Vertreterinnen der Schule Lämmersieth von ihren Erfahrungen berichteten.
 
Prof. Dr. Paul Mecheril ist Professor für Interkulturelle Bildung am Institut für Päda-gogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Antje Kilicli ist Schulleiterin der Schule Lämmersieth in Hamburg, die über einen deutsch-türkischen Zweig verfügt; Patricia Renz ist dort Ganztagskoordinatorin.

Moderation: Anja Kuhlmann, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
 

Workshop SV 1: Jahrgangsübergreifender Unterricht – ein altes Konzept mit neuen Möglichkeiten

© DKJS/michaelbennett.de
 
Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass Lernende und Lehrende motiviert und effektiv zusammenarbeiten können? Diese Frage ist schon so alt wie Schule an sich. Eine mögliche Antwort darauf bietet der seit Langem erprobte und mit Erfolg angewandte jahrgangsübergreifende Unterricht. Anhand von praktischen Übungen und Beispielen wurde gemeinsam erarbeitet, wie durch diese Variante der Unterrichtsgestaltung gute Ergebnisse und eine angenehme Lernatmosphäre für alle Beteiligten geschaffen werden können. In einem regen Erfahrungsaustausch wurde das Konzept des „gemeinsamen Lernens“ diskutiert.
 
Referierende: Daniel Robaniuk und Jannik Kirchner, SV-Bildungswerk

 

Freitag 21. September 16 - 18 Uhr

Workshop 6: Zwischen Mitgestaltung und Kuchenbacken. Elternarbeit an der Schule

 
Viele Eltern wollen mehr als der Schule ihrer Kinder Kuchen oder Geld zu spenden. Sie wollen mitgestalten. Sie möchten nicht nur über die Leistungen ihrer Kinder informiert werden, sondern dafür sorgen, dass diese gute Lernerfolge erzielen. Welche Möglichkeiten gibt es, Eltern in die Schulentwicklung einzubeziehen? Welche Aufgaben können Mütter und Väter übernehmen, welche sollten pädagogischen Fachkräften überlassen bleiben? Wie können Eltern in Gremien mehr mitbestimmen? Der Workshop lenkte den Blick auf die Eltern und gab Anregungen, wie diese in der Schule stärker beteiligt werden können. Die Teilnehmenden erhielten durch die Beiträge der Referierenden Impulse zur Elternbeteiligung. Anschließend gab es Gelegenheit, in Kleingruppen die eigene Haltung zu dem Thema zu reflektieren und gemeinsam Ideen zu entwickeln.
 
Judy Gummich ist ehrenamtliche Mitarbeiterin im Verein Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderungen e.V., eines selbstorganisierten Netzwerks von Familien, das sich für Inklusion einsetzt.
Thomas Findeisen ist Schulleiter und Christina Orth-Körner Ganztagsleiterin an der IGS Schillerschule Offenbach, einer Referenzschule für Elternpartizipation.

Moderation: Birgit Schröder, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Nordrhein-Westfalen
 

Workshop 7: 26 Arbeitsbögen? Nein Danke! Ein differenzierender Arbeitsplan für alle

 
Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, wie man das Lernen individuell wirksam steuern kann, ohne jedes Mal 26 verschiedene Arbeitsbögen entwickeln zu müssen. Die Referierenden zeigten an konkreten Unterrichtsbeispielen auf, dass differenzierende Arbeitspläne ein wirksames Steuerelement sein können. In einer anschließenden Werkstattphase wurden Kriterien und Indikatoren formuliert, die die Qualität solcher Arbeitspläne beschreiben und als eine Art Checkliste eine gute Orientierung für die eigene Arbeit bieten können.
 
Renate Buschmann ist ehemalige Stufenleiterin an der Fridtjof-Nansen-Schule und Koordinatorin des Schulbegleitprojekts „Lernkompetenz fördern“ des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein.
Jochen Arlt ist ehemaliger Schulleiter der Fridtjof-Nansen-Schule Flensburg und als Gründungsrektor von Anfang an auch maßgeblich mit der Bauentwicklung befasst.
 

Workshop 8: Ich weiß, was ich will – und was nicht! Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen

Sexistische Sprüche, Begrabschtwerden auf dem Schulhof oder Grenzverletzungen in Beziehungen – jedes zehnte Mädchen und drei Prozent der Jungen geben an, bereits sexuelle Gewalt durch andere Jugendliche erlebt zu haben. Wo endet ein Flirt und wo beginnt der Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung? Wie können Jugendliche dabei unterstützt werden, Grenzen zu setzen? Wie können Erwachsene solche Themen ansprechen? Wie sollen Lehrkräfte reagieren, wenn sie sexuelle Gewalt an ihrer Schule beobachten? Nach einem Kurzvortrag und einer Filmpräsentation machten die Teilnehmenden eine interaktive Übung aus einem Peerprojekt und diskutierten in Kleingruppen persönliche Zugänge zu diesem Thema.
 
Die Referentin Pia Zeiher ist Diplompädagogin und Mitarbeiterin im Projekt „ECHT KRASS!“ des Petze Instituts für Gewaltprävention, das eine interaktive Ausstellung mit Begleitmaterialien zum Thema Prävention von sexueller Gewalt unter Jugendlichen erstellt hat.
Nicoline Rohweder und Sascha Gill von der Elly-Heuss-Knapp-Schule Neumünster gestalteten gemeinsam mit ihr den Workshop.

Moderation: Ines Opolka, Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ Thüringen
 
 

Workshop 9: Was passiert beim Lernen außerhalb der Schule? Impulse für den Lernerfolg von Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche lernen nicht nur in der Schule. Sie lernen in Sportvereinen, Lerncamps oder Jugendclubs, in Projekten mit Gleichaltrigen oder in sozialen Einrichtungen. Über den Schulerfolg und die individuelle Bildungsbiografie wird nicht nur in der Schule, sondern im gesamten sozialen Umfeld von Schülern entschieden. Im Workshop wurden Ideen für eine ganzheitliche Unterstützung von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Wie können multiprofessionelle Teams Lernanreize schaffen und die Stärken ihrer Schülerinnen und Schüler besser erkennen und nutzen? Welche Rahmenbedingungen sollten erfüllt sein, damit Lernprozesse für die Kinder und Jugendlichen tatsächlich erfolgreich verlaufen?
 
Sibylle Schulcz von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung berichtete aus den o.camps, in denen versetzungsgefährdete Jugendliche durch multiprofessionelle Teams aus Lehrkräften und Sozialpädagogen gezielt unterstützt werden.
Christine Makerlik ist Leiterin und Petra Sattler Sozialpädagogin an der Sekundarschule Walkhoff. Sie haben gemeinsam einen Wahlpflichtkurs in einer sozialen Einrichtung entwickelt und reflektierten sowohl ihre eigene als auch die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler.

Moderation: Melike Yar, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
 
 

Workshop 10: Gut Ding will Weile haben! Mehr Qualität in die Ganztagsschule

Wenn Schulen ihre Lernkultur grundlegend verändern möchten, brauchen sie nicht nur eine Vision, sondern auch eine konsequente Planung, Umsetzung und Evaluation. Notwendig ist aber auch Ausdauer, um Veränderungen in kleinen, überlegten Schritten anzugehen. Zwei Schulbeispiele aus Berlin und Nordrhein-Westfalen veranschaulichten, wie innovative pädagogische Konzepte strukturiert und in den Schulalltag integriert werden können. Außerdem wurden im Workshop Instrumente für die Schulentwicklung – wie zum Beispiel ein Qualitätszyklus – vermittelt, welche die Teilnehmenden in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.
 
Michael Tlustek ist Schulleiter des Campus-Hannah-Höch, einer Gemeinschaftsschule in Berlin-Reinickendorf. Im Bereich der Grundschule wurde sich das Ziel gesetzt, Noten abzuschaffen.
Stefan Verlemann ist stellvertretender Schulleiter der Marienschule Emsdetten, einer Ganztagshauptschule, die individuelle Stundenpläne für ihre Schülerinnen und Schüler erstellt hat.

Moderation: Dr. Sabine Schweder, Beraterin für Schul- und Unterrichtsentwicklung
 

Workshop SV 2: Feedback – nur Kult oder notwendiger Bestandteil von Gesprächskultur?

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Feedback ist ein Instrument, das Veränderungen im Kleinen anstößt. Mit seiner Hilfe kann Schritt für Schritt ein Lernraum entstehen, der für alle beteiligten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler erfolgreich und angenehm ist. Für die strategische Entwicklung einer Schule kann Feedback einerseits ein Motor sein, der Veränderungsprozesse überhaupt erst initiiert. Andererseits dient es auch als ein nützliches Korrektiv, das die Gesprächspartner zur Reflexion anregt. Gemeinsam mit der Gruppe wurden im Workshop die Kriterien guter Feedbackkultur erarbeitet, über mögliche Ängste der Beteiligten gesprochen und neue Wege entdeckt, um Feedback im Alltag und in der Gestaltung von Schule erfolgreich einzubringen.
 
Referierende: Olusamni Hundogan und Hanna Zoe Trauer, SV-Bildungswerk

 

Samstag, 22. September 10 - 12 Uhr

Workshop 11: Spiel ohne Noten! Alternative Leistungsbewertung

© DKJS / Piero Chiussi.
 
Noten sind eine Art Momentaufnahme der erreichten Leistungsstände von Schülerinnen und Schülern und entscheiden über die individuelle Bildungslaufbahn. Aber wie viel sagen Noten in heterogenen Klassen wirklich über die Fähigkeiten der einzelnen Kinder und Jugendlichen aus? Wie motivierend sind Noten? Kann man die Lernkultur verändern, wenn die Leistungsbeurteilung unverändert bleibt? Im Workshop ging es darum, Formen alternativer Leistungsbewertung kennenzulernen. Mit der Hilfe von Selbstversuch, Kleingruppenarbeit und Plenumsgespräch versuchte der Workshop ein wenig Klarheit in die Debatte zu bringen und die Teilnehmenden zu ermuntern, gemeinsam Strategien einer Bewertung ohne Ziffern zu erarbeiten.
 
Kerstin Schindler berichtete als Schulleiterin der Grundschule Brück, einer Pilotschule für Inklusion, über Formen individualisierter Leistungsbeurteilung und über deren Implementierung.
Andrea Spude vom Zentralelternbeirat Bremen brachte den Blick der Eltern auf die Notenfrage ein.

Moderation: Ute Krümmel, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Brandenburg

 

Workshop 12: Und wie lernst du? – Lernentwicklung erkennen und begleiten

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Kein Kind ist gleich: Jedes startet unter seinen eigenen Voraussetzungen in die Schule, jedes hat Talente und Schwächen. Dadurch ist auch das Lernen ganz unterschiedlich, mal sprunghaft, mal langsam und fast nie linear. Kinder können am besten begleitet werden, wenn Lehr- und Fachkräfte ihre individuelle Lernentwicklung feststellen und berücksichtigen. Was ist Lernentwicklung und wie kann sie beschrieben werden? Wie gelingt es, die Stärken und Talente von Kindern und Jugendlichen zu erkennen und zu fördern? Welche Maßnahmen unterstützen Schülerinnen und Schüler beim selbstgesteuerten und eigenverantwortlichen Lernen? Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden anhand der Inputs der Referentinnen, wie sie mit den vielfältigen Lernentwicklungen aller Schülerinnen und Schüler umgehen können.
 
Liane Paradies ist Lehrerin und als Referentin und Trainerin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und an den Landesinstituten Bremen und Hamburg tätig.
Sylke Reimann-Perez ist Schulleiterin der Profilschule Ascheberg, der ersten Gemeinschaftsschule in Nordrhein-Westfalen.
 
Moderation: Herbert Boßhammer, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Nordrhein-Westfalen, Institut für soziale Arbeit e.V.
 
 

Workshop 13: Hetero, homo oder queer! Sexuelle Identitäten in der Schule

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In fast jedem Lehrerzimmer und jeder Klasse sitzen schwule, lesbische oder bisexuelle Menschen. Gleichzeitig ist „schwul“ immer noch ein Schimpfwort auf dem Schulhof. Themen wie Homosexualität oder Genderfragen sind für alle Schülerinnen und Schüler interessant, doch oft wollen sie darüber nicht mit ihren Lehrkräften sprechen. Wie kann Schule trotzdem aufklären und vor Ausgrenzung schützen? Wie können Lehrkräfte die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützen? Wo erhalten Lehrkräfte in diesen Fragen Unterstützung? Die Teilnehmenden sahen einen Film und erhielten kurze Inputs zum Thema, anschließend konnten sie sich in Kleingruppen austauschen.
 
Prof. Dr. Uwe Sielert forscht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Bereich Diversität, Geschlechterforschung und Sexualpädagogik. Er gab im Workshop einen kurzen Überblick zu verschiedenen Formen sexueller Identitäten.
Conny Kempe-Schälicke von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin berichtete, wie an Berliner Schulen mit sexueller Vielfalt umgegangen wird.

Moderation: Tanja Klockmann, Serviceagentur „Ganztägig lernen“
Schleswig-Holstein
 

Workshop 14: Lernen fördern und begleiten. Potenziale erkennen

Alle Schülerinnen und Schüler lernen nach ihren individuellen Möglichkeiten und können an der Ganztagsschule ihre Potenziale optimal entfalten. Kein Kind kommt zu kurz, niemand ist über- oder unterfordert. Ein schönes Idealbild, doch sieht die Realität meist noch anders aus. Wie können Methoden des individualisierten Lernens in den Schulalltag integriert werden? Welche Haltung brauchen Lehrkräfte, um individuell fördern zu können? Wie können sie Potenziale und Talente ihrer Schülerinnen und Schüler erkennen und die unterschiedlichen Lernprozesse unterstützen? Der Workshop machte den Teilnehmenden vor allem Mut, sich an das individualisierte Lernen heranzuwagen. Damit der Unterricht, in dem alle das Gleiche machen, bald der Vergangenheit angehört.
 
Christoph Arnold, Leiter der Grundschule Liebertwolkwitz, und Peter Aschmann, stellvertretender Leiter der Ganztagsschule „Johannes Gutenberg“ Wolmirstedt, sind Experten für individualisiertes Lernen in der Grundschule bzw. in der Sekundarstufe I.

Moderation: Inga Anhorn, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen

Workshop 15: Gesundheit macht Schule! Schule als Wohlfühlort

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Immer mehr Ganztagsschulen sorgen für ein gutes Schulklima – mit positiven Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen, aber auch auf die Pädagoginnen und Pädagogen. Sport, Rückzugsorte, ein gesundes Mittagsessen und die Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler tragen dazu bei, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene an ihrer Schule wohlfühlen. Im Zentrum des Workshops stand die Schulpraxis. Neun Schulen haben in einem gemeinsamen Projekt zwei Jahre lang daran gearbeitet, aus ihrer jeweiligen Schule eine gesunde Ganztagsschule zu machen. Diese Ideen möchten sie nun weitergeben. Stichwort Partizipation: Die Teilnehmenden konnten sich in einem World Café aktiv in den Workshop einbringen.
 
Die Referierenden sind Vertreterinnen und Vertreter der Modellschulen, die im Projekt „Mit psychischer Gesundheit Ganztagsschule entwickeln“ zusammenarbeiten.

Moderation: Jan Thiele und Tillmann Schneider, Oberschule an der Julius-Brecht-Allee, Bremen (Modellschule im Projekt)
 

Workshop 16: Gesund und nachhaltig! Schulverpflegung in der multi- kulturellen Ganztagsschule

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Schulessen soll satt machen, gleichzeitig gesund sein und nachhaltig produziert werden. Zudem hat Essen eine kulturelle und teilweise religiöse Bedeutung. Wie kann eine Schulverpflegung aussehen, die den verschiedenen Anforderungen gerecht wird? Und wie kann dies außerdem mit Lernmöglichkeiten verknüpft werden? Die Referierenden stellten Thesen vor, anschließend hatten die Teilnehmenden Gelegenheit zur Diskussion.
 
Thomas Nachtwey arbeitet im Projekt „Inklusion durch Schulverpflegung“ der Hochschule Osnabrück unter Beteiligung der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Niedersachsen mit.
Wulf Bödeker von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Nordrhein-Westfalen brachte Licht ins Ernährungsdickicht und stellte Bildungsangebote zum Thema vor.

Moderation: Gerhild Vollherbst, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Workshop 17: Allein erreichst du viel – zusammen noch mehr! Die Arbeit mit Kooperationspartnern

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„Kooperation? Na klar!“, antworten die meisten Verantwortlichen an Ganztagsschulen, wenn man nach ihrer Kooperationsbereitschaft fragt. Ob mit Sozialarbeitern oder Sportvereinen – Schulen arbeiten mit den unterschiedlichsten Partnern zusammen. Wenn sich Schule für das soziale Umfeld öffnet, werden ganz neue Angebote möglich: Partizipation und Engagement in der Kommune, Kunst und Medienprojekte, Kurse zur Gewaltprävention oder Berufsorientierung. Aber wie findet man den richtigen Partner für ein Thema? Wie werden die Aufgaben zwischen Schulen und Kooperationspartnern verteilt? In Partnerinterviews berichteten die Teilnehmenden von ihren Erfahrungen, sodass gute Beispiele weitergegeben und Lösungswege erarbeitet werden konnten.
 
Helmut Hochschild brachte nicht nur seine Erfahrungen aus seiner Zeit als Schulleiter der Berliner Rütli-Schule ein, sondern beleuchtete das Thema als kommissarischer Schulrat auch aus der Perspektive der Schulaufsicht (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin).
Cornelia Geißler ist Leiterin der Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ sowie „Think Big“-Projektpartnerin in Sachsen-Anhalt und berichtete von ihrer Zusammenarbeit mit Schulen.

Moderation: Christian Hahn, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
 

Workshop SV 3: Inclusive Lesson – eine Probestunde, die alle beteiligt

© DKJS / Piero Chiussi.
 
Der Umgang mit Menschen mit Behinderung fällt nicht jedem leicht. Oft gibt es Berührungsängste. Doch wie würden wir uns verhalten, wenn wir selbst auf einmal in irgendeiner Weise eingeschränkt wären? Um an Schule teilzunehmen, brauchen Schüler und Schülerinnen Augen und Ohren und auch ihre Bewegungsfreiheit. Die Barrieren, die durch eine Behinderung entstehen, müssen weitgehend abgebaut werden.
 
Referierende: Lucy Demers, Damian Breu und Raisa Spiller, SV-Bildungswerk