Referentinnen und Referenten:
Workshop beim 10. Ganztagsschulkongress
Freitag, 06.12.2013, 13:30–15:30 Uhr, Raum A 04
Dr. Kerstin Tschekan, Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins, Sachgebietsleiterin Fächer, Fachrichtungen und Fachberatung; Oberschule Helgolander Straße, Bremen
Wie müssen handlungsorientierte Lernsituationen gestaltet sein, damit alle Schülerinnen und Schüler lernen können?
Wie können Lehrkräfte ihre Rolle zwischen dem Begleiten des selbstständigen Lernens und dem Vermitteln von Struktur erfüllen?
Wie müssen Lernarrangements aussehen, damit Methoden zu mehr Lernerfolg führen?
Dr. Kerstin Tschekan, Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein. Sie setzt sich für einen „neuen Geist“ in der Schule ein. Angeleitet von Begleitpersonen sollen sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig ihre Kompetenzen aneignen können.
Thomas d’Hénin und Michael Rohdenburg, Oberschule Helgolander Straße, Bremen. Der Fachsprecher Mathematik und der Ganztagskoordinator schilderten die Methode des forschend-entdeckenden Lernens, mit der ihre Schülerinnen und Schüler mathematische Phänomene in ihrer Lebenswelt erkunden.
Moderation: Tanja Klockmann, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Schleswig-Holstein, und Christina Tietjen, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Bremen
Einstieg in Murmelgruppen: Was machte für Sie als Lernende guten Mathematikunterricht aus? Wodurch zeichneten sich erfolgreiche Lernsituationen aus?
Es war ein sehr angeregter Austausch.
Referenten: “Wie ist es Ihnen mit dem Doku-Auftrag ergangen?”
Die Referenten kommentieren ihr Vorgehen im Workshop so, dass deutlich wird, wie sie konkret mit den Schülerinnen und Schülern dazu arbeiten würden:
Zu sehen sind eine Art Halbkugel sowie eine “Linie” aus Münzen.
Referent: “Unsere Schüler üben an solchen Figuren gern das Schätzen: Wie viele Würfel werden wir für das Gebäude brauchen? Das ist ein Ansatz, der in Klasse 2 und in Klasse 10 funktioniert, wenn auch die mathematischen Lösungsansätze andere sind.”
Fragen einer Teilnehmerin: Wie kann es jetzt konkret im Mathematikunterricht eingesetzt werden? Wie geht es im Unterricht nach dem Bauen weiter?
Antwort: Eine solche Sequenz dauert 4 Mathematikstunden: bauen, dokumentieren, diskutieren, rechnen, auswerten.
Frage einer Teilnehmerin: “Wie schaffe ich es mit der Methode „Forschendes Lernen“ die Themen des Rahmenlehrplans abzudecken?”
Referent: “Sie kommen auf ganz viele Themen aus dem Rahmenlehrplan – nur bestimmen Sie als Lehrer nicht den Zeitpunkt, in welcher Stunde welches Thema bearbeitet wird, sondern die Schülerinnen und Schüler. Aber das ist mir egal. Hauptsache ist, sie machen diese mathematischen Erfahrungen! Und: Wir arbeiten nicht durchgehend das ganze Schuljahr mit dieser Methode. Das dauert höchstens vier Wochen und dann kommen wieder andere Arbeitsformen.”
Kommentar einer TN: Hilfreich für die Praxis wäre, die zu entwickelnden Kompetenzen zu erfassen und zu visualisieren. An meiner Schule ist es ein “Baum” für die Klasse, an den nach und nach bunte Zettel mit den Fähigkeiten aufgehängt wurden, die die Schülerinnen und Schüler im Lauf der Zeit erworben haben. Nach einer gewissen Zeit ist dieser Baum ziemlich voll und bunt und man kann rekapitulieren, was alles schon gelernt wurde.