Welche Bilder entstehen, wenn man an eine Ganztagsschule in der Großstadt denkt? Sind es Bilder von Betongebäuden in sozialen Brennpunkten? Oder von Schulen mit langer Tradition und einem großen Angebot außerschulischer Lernorte? Und wie ist es bei einer Schule in einem kleinen Ort? Denkt man an spielende Kinder in der Natur und kleine Klassen? Oder an lange Busfahrten? Die Bandbreite der Bedingungen, in denen Ganztagsschulen wirken, ist genauso vielfältig wie ihre räumlichen und sozialen Faktoren. Entscheidend, wie gut deren Ausgestaltung gelingt, hängt von der eingenommenen Perspektive ab: Wie können die Vorteile der Umgebung genutzt werden, um den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden und erfolgreiches Lernen und Bilden zu ermöglichen. Während Ganztagsschulen in Städten oft keine Schwierigkeiten haben, geeignete Kooperationspartner zu finden, stellt dies im ländlichen Raum durchaus eine Herausforderung dar – obwohl sie dort oft der zentrale Bildungs- und Begegnungsort sind.

In diesem Monatsthema beschäftigen wir uns mit den Fragen:

  • Wie gelingt kulturelle Bildung, wenn der Besuch eines Museums oder eines Theaterstücks einen Tagesausflug entfernt liegt?
  • Wie können Kinder und Jugendliche im urbanen Raum Natur erleben?
  • Wie können digitale Medien genutzt werden, um in ländlichen Regionen die Vielfalt der Angebote zu erhöhen?

Ganztagsschule auf dem Lande – Idylle und Herausforderung

Was passiert mit den Schulen im ländlichen Raum? Die Bedingungen unterscheiden sich drastisch von denen städtischer Schulen. Regionaler Strukturwandel und Bevölkerungsrückgang führen zum sukzessiven Abbau von öffentlichen Institutionen und stellen ein Hemmnis beim Aufbau innovativer Strukturen, beispielsweise für ein leistungsfähiges Internet, dar. Da stellt sich die Frage, ob Kinder in ländlichen Räumen gegenüber städtischen Jugendlichen bildungsbenachteiligt sind. weiterlesen

 

Natur erleben in der Ganztagsschule

Ganztagsschule im ländlichen Raum profitiert von sozialer Nähe, wenn sich viele Aktivitäten auf ihrem Gelände abspielen, und leidet unter sozialer Ferne, wenn Kinder und Jugendliche von weither und über lange Wege in die Schule kommen müssen. Dennoch bieten sich Vorteile. In der Natur sowie in traditionellen und modernen landwirtschaftlichen Einrichtungen gibt es interessante Lernorte in unmittelbarer Nachbarschaft. weiterlesen

 

Ein Dorf für eine Schule – Staatliche Regelschule „Am Kienberg“ Crawinkel

Im Jahr 2007 stand die Regelschule Crawinkel (Thüringen), an der der Haupt- und Realschulabschluss erlangt werden kann, aufgrund massiven Schülerschwundes kurz vor ihrer Schließung. Um diesen schwerwiegenden Schritt zu vermeiden und die Schule als für das Gemeindeleben wichtigen Ort sozialer und kultureller Begegnung zu erhalten, tagten der Gemeinderat und die Schulleitung, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Es wurde der Beschluss gefasst, offene Ganztagsschule zu werden. weiterlesen
 

Freundschaften, Spiel und Entspannung – Der Schulclub der Oberschule Brand-Erbisdorf

Der Tag an der Oberschule Brand-Erbisdorf in Sachsen beginnt schon früh. Viele Kinder haben lange Anfahrtswege und treffen schon um 6:45 Uhr in der Schule ein. Diese Schülerinnen und Schüler haben außerhalb der Schulzeit nur wenig Gelegenheit, Hobbys zu pflegen oder Freundschaften zu schließen. Dafür und für viele weitere Aktivitäten öffnet ihnen der Schulclub bereits vor Schulbeginn und bis nach dem Unterricht um 15:30 Uhr seine Türen. weiterlesen