Der Weg ist das Ziel: Lernen in der Ganztagsschule
Im Februar bewegt viele Schüler und Schülerinnen das „Resultat“ ihres Lernens im ersten Halbjahr. Die Zeugnisnoten bieten Anlass für Gespräche mit den Eltern. Wenn sich das Feedback auf diese möglicherweise folgenschwere Form beschränkt, ist der größte Teil des Lernprozesses, der den ganzen Tag – am Vormittag und am Nachmittag – stattfindet, verdeckt. Wie kann man Lernen so „sichtbar machen“, dass die Schüler und Schülerinnen ihren Lern- und Kompetenzzuwachs erleben? Wie wird die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen zum Ausgangspunkt ihres Entdeckens, wie setzen sie sich Ziele, wie wird konstruktives Feedback zum Standard?
Die Palette der Methoden ist groß: Sie reicht von individuellen Lernzeiten, Projektlernen und Peer-Learning bis hin zu Lernbüros und Werkstattarbeit. Auch Lerntagebücher und Portfolios prägen immer mehr den Alltag von Ganztagsschulen.
Hier geht es um folgende Fragen:
- Wie können transparente Lehr- und Lernprozesse organisiert werden und welche Materialien helfen?
- Wie können Pädagogen im Alltag Zeit finden, sich dem Einzelnen zuzuwenden?
- Wie können Kompetenzen durch andere Lernsettings, an anderen Orten und in anderen Kontexten gemeinsam mit Partnern erworben werden?
Die Stärken der Kinder finden
Die Anne-Frank-Schule Bargteheide ist „eine Schule für alle Kinder“. Als Gemeinschaftsschule nimmt sie nicht nur Schüler mit unterschiedlichen Grundschulempfehlungen auf, sondern auch Förderkinder und Hochbegabte. Jeder Schüler soll seine Stärken erkennen und eine positive Selbsteinschätzung entwickeln – mit Erfolg: 65 Prozent schaffen einen höheren Abschluss als von der Grundschule prognostiziert. Das Konzept wurde mit dem Deutschen Schulpreis 2013 belohnt. mehr …
"... um die Schule noch einmal grundsätzlich neu zu denken."
Die Max-Brauer-Schule in Hamburg war eine der ersten Gesamtschulen in Deutschland, die die Fächer- und Zeitstruktur grundlegend veränderte. Noch bevor die PISA-Ergebnisse die Leistung deutschen Schulen in Frage stellten, hatten die Lehrerinnen und Lehrer viele Reformvorhaben verwirklicht. Ein Gespräch mit Barbara Riekmann, der ehemaligen Schulleiterin der Max-Brauer-Schule. mehr …
Kompetenzorientierung im Unterricht
Das Aufbrechen einer starren 45-Minuten-Taktung oder die Einführung von wechselnden Arbeitsformen wie z.B. Kleingruppenarbeit und Einzelarbeit ermöglichen es Schülerinnen und Schülern, sich intensiver und individueller mit Unterrichtsthemen auseinander zu setzen. mehr …
Kompetenzorientierter Unterricht in der Ganztagsschule
Mit der Einführung der Bildungsstandards seit 2004 durch die Kultusministerkonferenz hat sich auch ein Wechsel in der Unterrichtsgestaltung vollzogen. Nicht mehr der Lehrplaninhalt, vielmehr die zu entwickelnden Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler stehen im Zentrum des Unterrichts. Beim Kompetenzerwerb geht es darum, Wissen zu verknüpfen und geeignete methodische Fähigkeiten zu erwerben, um in den verschiedensten Situationen handlungssicher zu werden. mehr …
Lernen transparent machen
Die Bewertung der Leistungen der Schülerinnen und Schüler ist für Lehrkräfte eine Aufgabe von großer Tragweite, denn sie bezieht sich auf Individuen und kann den Werdegang von Schülerinnen und Schülern erheblich beeinflussen. Wie eine adäquate Beurteilung von Leistungen aussehen soll, wurde schon viel diskutiert. Eine Leistungsbewertung mittels Schulnoten hat den Vorteil, dass sie verstanden wird und gut bekannt ist. Doch Noten haben auch weitreichende Konsequenzen. mehr …
Schulerfolg als Gemeinschaftsaufgabe
Lernen in einer Ganztagsschule bedeutet, dass auch Lernen außerhalb des Klassenraumes ermöglicht wird – und dass außerschulische Bildungsprozesse für den Schulerfolg eingesetzt werden. Als Teil von Bildungslandschaften bieten Ganztagsschulen und ihre Kooperationspartner den Schülern die Chancen, in unterschiedlichen Lernsettings Kompetenzen zu erwerben. Der Beitrag Schulerfolg als Gemeinschaftsaufgabe beschreibt die Grundlagen von Bildungslandschaften. mehr …
Fördernde Lernkultur
Wenn Lernen nicht mehr ausschließlich vom Ergebnis her betrachtet wird, sondern der Weg des Lernens als Ziel begriffen wird, dann stellt sich unweigerlich die Frage nach den Methoden, wie man diesen Weg „sichtbar“ machen kann. Es gibt hierfür verschiedene Möglichkeiten: Lernbüros und -werkstätten, Wochenpläne oder Projektunterricht. Besonders Portfolios und Lerntagebücher haben auf diese Weise Einzug in die Ganztagsschule gefunden. mehr …
Das Lernen sichtbar machen durch Feedback
In seiner Studie Visible Learning fasst John Hattie die Ergebnisse von über 50.000 Studien bzw. über 800 Metaanalysen zusammen und beschreibt 138 Einflussgrößen auf das Lehren und Lernen in Schulen. Eine entscheidende Erkenntnis, die er aus seiner Forschungsarbeit gewinnt, ist die Bedeutung des „Sichtbar-Machens" von Lehr- und Lernprozessen. Dies geschieht dann, wenn Lehrkräfte ihren Lernenden ein Feedback geben und umgekehrt. mehr …
Peer-Beziehungen in der Ganztagsschule
Informelle Bildungsprozesse, so wie sie im Umgang mit Gleichaltrigen oder auch in der Familie entstehen, sind essentiell für den schulischen Bildungserfolg, denn an dieses Wissen kann die Unterrichtsdidaktik anknüpfen. Und sie sind wichtig für den Aufbau von sozialen Kompetenzen. Gleichaltrige Freundinnen und Freunde spielen im späten Kindes- und im Jugendalter eine zunehmend wichtigere Rolle und beeinflussen das Verhalten der Heranwachsenden. mehr …