Die Zeiten, in denen Schulen hermetisch geschlossene Systeme sind, gehören der Vergangenheit an. Viele Ganztagsschulen haben Vereinbarungen mit außerschulischen Partnern, kooperieren mit Expertinnen und Experten der Jugendhilfe, Inklusion, Sportvereinen, der kulturellen Bildung und ermöglichen Lernen am anderen Ort. Die Chancen dieser Öffnung für ein ganzheitliches Lernen und Bilden sind offenbar und dafür gibt es viele gute Beispiele. Aber werden diese wirklich überall genutzt? Die Ganztagsschulbegleitforschung gibt Hinweise darauf, dass sich die Kooperationen zwar quantitativ aber nicht qualitativ gesteigert haben, pädagogische MitarbeiterInnen und Kooperationspartner beklagen mangelnde Teilhabe am Schulleben und Eltern mangelnde Abstimmung zwischen Lehrkräften und weiteren pädagogischem Personal. Der Weg zu multiprofessionellen Teams und stabilen Netzwerken scheint kein einfacher zu sein. Daher wollen wir uns in diesem Monat mit folgenden Fragen beschäftigen:
- Welche Rahmenbedingungen brauchen tragfähige Kooperationen und Bildungsvernetzungen?
- Wie sieht der Weg von Kooperation zu echter Zusammenarbeit aus? Worin ist die Schule Experte und worin die außerschulischen Partner und wie geht das zusammen?
- Was kann Schule dazu beitragen, damit Kooperationspartner sich als ernstgenommene und unverzichtbare Partner erleben? Wie entwickeln außerschulische Partner in Kooperationen ein eigenes Profil?
Mit dem Ausbau der Ganztagsschulen ging es um die Verbesserungen von Aufwuchs- und Lernbedingungen von Kindern und Jugendlichen. Die Kinder- und Jugendhilfe verfolgt dieses Ziel gemeinsam mit den Ganztagsschulen und trägt mit ihren vielfältigen Angeboten zur Förderung der Lernbereitschaft bei. weiterlesen
Schulsozialarbeit hat einen festen Platz unter dem Dach von Ganztagsschulen und zeichnet sich durch flexible Hilfen und zielgenaue Angebote aus. Methodische Kernprinzipien sind die Beziehungsarbeit und eine Orientierung an Stärken statt an Defiziten. Schulsozialarbeiter geben Kinder und Jugendliche wichtige Hilfen bei ihrer sozialen und vor allem emotionalen Entwicklung und in problematischen Lebenslagen. weiterlesen
Ganztagsschulen funktionieren nicht mehr ohne außerschulische Partner. Ein Blick in die Lehrerzimmer zeigt: Hier stehen Vertragswerke, und die Stundentafeln haben mittlerweile viel mehr Stecker, die außerschulische Professionen symbolisieren. Dies führt zu mehr Vielfalt bei den Angeboten in der Ganztagsschule und auch beim Personal. weiterlesen
Der Begriff Kooperation umfasst das Zusammenwirken von mehreren Akteuren, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ganztagsschulen als multiprofessionelle Organisationen benötigen zusätzlich noch den Aspekt, dass verschiedene Professionen zusammenarbeiten, um Kindern und Jugendlichen vielfältige Bildungangebote zu ermöglichen. weiterlesen
Bildung findet bekanntermaßen nicht nur in der Schule statt. In der Familie, Vereinen, im sozialen Umfeld, überall lernen Kinder und Jugendliche. In der Ganztagsschule treffen viele Bereiche mit ihren, vielleicht auch unterschiedlichen, Auffassungen darüber, was gelernt werden „muss“, zusammen. weiterlesen
Kinder- und Jugendarbeit versteht sich als Ergänzung zur Schule und strukturiert sich entlang ihrer Prinzipien der Freiwilligkeit, der Partizipation sowie des Lebensweltbezuges und zielt auf Initiierung non-formaler und informeller Bildungsprozesse ab. Im Zuge der Etablierung der Ganztagsschule wurde und wird Schule von ihr nicht nur als formaler Lernort, sondern auch als Konkurrenz wahrgenommen. Denn wenn die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag in die Schule gehen, wer kommt dann in den Verein? weiterlesen
An Ganztagsschulen treffen verschiedene Professionen aufeinander. Dies fordert von allen, sich in ihrer Arbeit aufeinander einzustellen und sich miteinander abzustimmen, denn nur so kann Ganztagsschule gelingen. Die Entwicklung einer professionellen Kooperation unterschiedlicher Berufsgruppen benötigt Zeit und intensiven Austausch. weiterlesen
Neue Steuerungsstrukturen in der Bildungspolitik sollen die Auswirkungen des sozialen Wandels flexibel und regionalspezifisch lösen. Das erhoffen sich zahlreiche Kommunen durch eine dezentrale Gestaltung von bildungspolitischen Aufgaben. Neben der besonderen Bedeutung der Kommunalisierung der Bildung trägt der Staat eine besondere Verantwortung. weiterlesen