Bildungserfolg und Ganztagsschule
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Bildungserfolg und Ganztagsschule

Der Ausbau von Ganztagsschulen gilt als ein wichtiger Schritt beim Abbau von Bildungsbenachteiligung und auf dem Weg zu einem gerechteren Bildungssystem. Die Erwartungen sind hoch: weniger Schulabbrüche, weniger Klassenwiederholungen, bessere Ergebnisse.

Viele Ganztagsschulen unternehmen große Anstrengungen, um Motivation, Lernerfolge und Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu steigern und damit eine gute Basis für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu schaffen. Was können Ganztagsschulen tun, um dieses Ziel zu erreichen? Die Voraussetzungen vor Ort sind zwar sehr unterschiedlich, doch mit der Rhythmisierung des Tages, dem gemeinsamen Mittagessen, der Hausaufgabenbetreuung (oder besser noch der Umstellung auf Lernzeiten) und Angeboten bis in den Nachmittag sind Grundlagen für vielfältige Lernerfahrungen (auch an anderen Lernorten und außerhalb des bisherigen Erfahrungshorizontes) möglich. Viele Schulteams beschäftigen sich mit der Frage, wie ein besonderer Förderbedarf und besondere Talente systematisch entdeckt und gezielt unterstützt werden können. Wie sie fördern können, ohne zu stigmatisieren. Und wie dabei die besonderen Kompetenzen außerschulischer Partner oder unterschiedlicher Professionen in die ganzheitliche Bildung der Schülerinnen und Schüler einfließen können. 

  1. Wie werden Schülerinnen und Schüler da abgeholt, wo sie stehen und entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten gefördert?
  2. Wie gehen Lehrkräfte mit unterschiedlichen Aufwuchsbedingungen ihrer Schülerinnen und Schüler und der sich daraus ergebenden Vielfalt um? Und wie werden dabei mediale Erlebnis- und Lernerfahrungen aufgegriffen?
  3. Auf welche Weise werden Schülerinnen und Schüler auf persönliche Stärken gestoßen und bei ihrer Berufswahl unterstützt?

Weitere Hinweise und Materialien zum Thema:

Vielfalt ermöglichen

Kinder sehen das meist ganz klar: Es ist nicht gerecht, wenn nicht alle mitmachen dürfen. Was vom Spielplatz her jeder kennt, spielt auch im Bildungssystem eine zunehmend größere Rolle – spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009. öffnen

Wenn Ganztagsschule ein Stück Zuhause wird

Der Schlüsselsatz beim Thema Ganztag lautet: Wie muss eine Schule sein, die dem Kind gerecht wird? Nicht: Wie müssen die Kinder sein, um der Schule gerecht zu werden? So erläutert die Kinder- und Jugendpsychologin Oggi Enderlein die besonderen Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten von Ganztagsschulen. öffnen

Ganztagsschule als gerechte Gemeinschaft?

Wenn Schülerinnen und Schüler den ganzen Tag in ihrer Schule bleiben, dann vor allem, weil sie sich dort wohlfühlen und Gemeinschaft erleben. Pädagogen und Schüler treffen im Ganztag nicht nur im Unterricht aufeinander, sondern sie begegnen sich z.B. auch beim Essen und im Freizeitbereich. Dabei entsteht meist eine größere Nähe, aber gleichzeitig auch der Bedarf, sich mit einem breiteren Themenspektrum gemeinsam auseinanderzusetzen. öffnen

Chancengerechtigkeit in der Ganztagsschule

Rechtlich gesehen sollte jedes Kind und jeder Jugendliche in Deutschland die Schulform besuchen können, die seinen tatsächlichen Fähigkeiten und Leistungen entspricht. Dennoch zeigt sich immer wieder, dass in Deutschland die soziale Herkunft auf die Wahl der Schulform und den Bildungserfolg erheblichen Einfluss hat. öffnen

Individualisiertes Lernen – Chancen für alle

Chancengerechtigkeit in der Ganztagsschule bedeutet, dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht auf einen „imaginären Durchschnittschüler“ einstellen, sondern vielmehr Lernangebote unterbreiten, die auf individuelle Unterschiede von Schülerinnen und Schülern Rücksicht nehmen. Der verantwortliche Umgang mit Heterogenität ist mehr als nur eine pädagogische Herausforderung, es ist vielmehr der Weg zu einer „Schule für alle“. öffnen

„Vielfalt macht schlauer“ – Die Idee der Gemeinschaftsschule

„Schluss mit Schwarz-Weiß-Denken. Vielfalt macht schlauer“. Unter diesem Motto stellt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg den Ansatz der Gemeinschaftsschule vor. Diese ermöglicht mehr Chancen für individuelle Entwicklungswege und -erfolge. Als Ganztagsschule bietet die Gemeinschaftsschule zudem zahlreiche Möglichkeiten für einem kreativen Umgang mit Zeit, Raum und Lerngestaltung.  öffnen

Zertifikate für die Zukunft

Was kommt nach der Schule? Der Übergang ins Berufsleben ist für Jugendliche ein wichtiger Schritt, und die Suche nach einem Ausbildungsplatz stellt an Schülerinnen und Schüler hohe Ansprüche. Viele Sekundar- und Gemeinschaftsschüler stehen deshalb am Ende ihrer Schulzeit vor einer großen Herausforderung. Sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinander zu setzen sowie reflektierte Rückmeldungen zu erhalten, hilft den Jugendlichen, realistische Vorstellungen für ihre Zukunft zu entwickeln: Was interessiert mich und welche Berufe passen zu meinen Fähigkeiten? öffnen

Eckpunkte für eine gute Ganztagsschule

Die Idee der Ganztagsschule ist, die Schule zu einem zentralen Ort des Lernens und Lebens werden zu lassen. Gelungene Ganztagsschulen bieten neben erweiterten Lernzeiten und ganzheitlicher Förderung Möglichkeiten, Interessen zu entwickeln und besondere Fähigkeiten zu entfalten. „Dabei ist die Ganztagsschule keine Ausdehnung von Unterrichtszeit, sondern entspricht den gesteigerten Anforderungen an Bildung. Ein ganzes Netz von Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten kann dazu beitragen Lern- und Entwicklungsunterschiede auszugleichen. Davon profitieren sowohl Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten oder Sprachdefiziten als auch solche mit besonderen Begabungen.“ , so Christine Baur in der  Broschüre „Ganztägig lernen. Eckpunkte für eine gute Ganztagsschule“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin.  Broschüre öffnen

 

01.10.2013

www.ganztaegig-lernen.de