Reflexion

1
© DKJS/D. Ibovnik

Kollegiale Hospitation

Die Schulglocke läutet, der Lehrer schließt die Tür. Lehrer verstehen sich vielerorts als „Einzelkämpfer“. Ihre Arbeit findet hinter verschlossenen Türen statt, wo dann unbemerkt entweder guter oder schlechter Unterricht gehalten wird. In etlichen Kollegien weiß man nur über den Umweg der Schüler, wie jeweils andere Kollegen pädagogisch arbeiten. Kollegiale Hospitationen als hauseigene Rückmeldeformen werden mit der Entwicklung der Ganztagsschulen zu einer weiteren Stellschraube für erfolgreiche Schulentwicklung.
(c) DKJS / D. Ibovnik
© DKJS/D. Ibovnik

„Eine Klasse voller Asse“

Der Vorschlag zu dem Projekt „Ganztagsklasse am HWG“ kam 2008 aus dem Kollegium. Fast einstimmig beauftragte die Gesamtkonferenz des über 50 Jahre alten Gymnasiums die Steuergruppe „Selbständige Schule“ mit der Konzeptentwicklung. Nach neunmonatiger Vorbereitungszeit startete im Schuljahr 2009/10 das Modellvorhaben mit einem Team aus acht Lehrerinnen und Lehrern, einer Integrationslehrerin und einem Integrationshelfer sowie einem Sozialpädagogen und einer Erzieherin. Herr Wagner, der die Schule seit 19 Jahren leitet, weist stolz darauf hin, dass über 70 Prozent der Kollegen dieses Projekt unterstützten, z.B. durch die Bereitstellung von Deputatstunden, und mittlerweile die Initiativen für viele der damit verbundenen, für ein traditionelles Gymnasium ungewohnten und mutigen Innovationen eher von den Kollegen als von ihm ausgehen.
Cover
© DKJS

Schulentwicklung - Ergebnisse des Hospitationsnetzwerks

Im Zentrum der Arbeit des Hospitationsnetzwerks stehen methodisch und thematisch vorbereitete und sehr intensiv moderierte Besuch von Einzelschulen. Bei diesem Besuch stehen angelehnt an das Profil der jeweiligen Schule zentrale Themen der Ganztagsschulentwicklung wie Rhythmisierung, Verzahnung von Vor- und Nachmittag, Entwicklung von professionsübergreifenden Teams u.a. schwerpunktmäßig im Fokus. Impulse aus den Veranstaltungen sollen in langfristig angelegten Prozessen an den besuchenden Schulen umgesetzt werden. Als besonders wertvoll wird dabei von den Schulen der länderübergreifende Austausch gewertet. Am Netzwerk sind die Serviceagenturen und Einzelschulen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen beteiligt.