Heterogenität im Schulalltag – Chancen und Potenziale
Heterogenität stellt eine enorme Chance für das Schulleben dar, so die beiden Lehrerinnen im Gespräch. Vor allem die sozialen Kompetenzen der Schüler:innen lassen sich dadurch fördern. Wie beide Lehrerinnen schildern, unterstützen sich die Schüler:innen innerhalb des Klassenverbands oft gegenseitig: Leistungsstärkere Schüler:innen stehen Mitschüler:innen mit Lernschwierigkeiten zur Seite, was deren eigene Motivation noch einmal steigert. Gleichzeitig betont Ayfer Sengül-Loof: „Wir arbeiten sehr differenziert.“ Schüler:innen mit Lerndefiziten und Schwierigkeiten erhalten eine gesonderte Förderung, während durch die Differenzierung auch stark darauf geachtet wird, dass leistungsstärkere Schüler:innen nicht im Nachteil sind. Jene Heterogenität, die sich in der Schüler:innenschaft widerspiegelt, wirke sich aber auch positiv auf das Kollegium aus. So berichtet Hülya Derrien davon, dass die Zusammenarbeit und der Austausch untereinander stark gefördert wird. Das wiederum hätte den Effekt, dass die Lehrkräfte auch die Schüler:innenschaft ganzheitlicher im Blick haben. „Wir können dadurch noch besser erkennen, wo die Stärken und wo die Entwicklungspotenziale der Lernenden liegen“, so Ayfer Sengül-Loof.
Konflikte und Spannungen bleiben – bedingt durch jene Heterogenität – nicht gänzlich aus, so Ayfer Sengül-Loof. Sie ergeben sich insbesondere dann, wenn Missverständnisse aufgrund der kulturellen Vielfalt entstehen. Das erlebe sie in ihrer Rolle als Interkulturelle Beraterin häufig. Doch jene Konflikte werden nicht einfach so hingenommen. „Wir haben diesbezüglich Projekte laufen, um solche Konflikte im Vorfeld zu unterbinden oder zumindest ein Verständnis dafür zu schaffen, tolerant zu sein, nicht zu diskriminieren und offen zu sein. Das sind die Dinge, an denen wir arbeiten.“ Dazu gehören auch Gespräche mit Betroffenen und den jeweiligen Klassen.