Lernkultur

Tisch mit Stiften und Schild Feedback
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Bei der Lernkultur an Ganztagsschulen geht es darum, strukturierte, vielfältige und abwechslungsreiche Lernsettings zu entwickeln, die das Mehr an Zeit, Raum und Kooperation nutzen und zu mehr Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler führen. Individualisiertes Lernen, Fordern und Fördern, inklusive Bildung, Lernzeiten, Projektlernen, fächer- oder jahrgangsübergreifender Unterricht und multiprofessionelle Teams sind dabei wichtige Schlüsselbegriffe. Eine veränderte Lernkultur zeigt sich besonders deutlich in einer rhythmisierten Lernstruktur, bei der sich der Schulalltag in Arbeits- und Entspannungsphasen gliedert.

Über die Unterrichtsentwicklung und einzelne Fachdidaktiken hinaus spielen weitere Handlungsmuster im schulischen Alltag eine wichtige Rolle. Eine veränderte Lernkultur in der Ganztagsschule zeigt sich ebenfalls in einem gemeinsam mit allen an Schule Beteiligten ausgehandeltes Verständnis von Bildung und Leistung. Dabei stehen Kompetenzentwicklung, Leistungsbewertung und Bewertungskriterien auf der Basis von individuellen Lernzielen und ein ganzheitliches, selbstverantwortetes Lernen im Fokus. Um dem gerecht zu werden, bedarf der Entwicklung und Anwendung einer breiten Palette von Lehr- und Lernformen sowie einer lebendigen Feedbackkultur. Dabei ist Feedback mehr als Leistungsbewertung. Individualisierte Rückmeldung ist gekennzeichnet durch die Anerkennung von persönlicher Entwicklung und Leistung, Motivation, Lernfreude und dem Hinweis auf weitere Entwicklungspotentiale. Nur wenn Lerninhalte und Lernmethoden an die Vorerfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schülern anknüpfen, werden sie internalisiert und wirksam. Dies bedeutet, dass für die Schule die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt steht. Auch das gehört zu einer lebendigen und veränderten Lernkultur.  

Unterthemen im Überblick:

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Wo beginnt die Ganztagsschule?

Die Ganztagsschule beginnt in den Köpfen der Lehrerinnen und Lehrer. Sie gelingt nicht ohne Veränderungen. Ob Schulen diesen Weg gehen wollen, müssen sie ganz allein entscheiden. Gespräch mit der Bildungsexpertin und ehemaligen didaktischen Leiterin der Laborschule Bielefeld, Dr. Annemarie von der Groeben
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Themenheft 14 - Auf neuen Wegen

Die Lernkultur an Ganztagsschulen verändern Ganztagsschulen haben ein großes Potenzial, Lernen anders zu gestalten. Zu einer neuen Lernkultur gehören neue Lern-, Zeit- und Raumkonzepte. Gute ganztägige Bildung lebt von der Zusammenarbeit mit anderen Professionen innerhalb und außerhalb der Schule. Das Themenheft zeigt, wie eine neue Lernkultur an Schulen aussehen kann. In die Themen Zeit, Raum …
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Themenheft 06 - Was ist eigentlich eine Ganztagsschule?

Die Lernkultur an Ganztagsschulen verändern Ganztagsschulen haben ein großes Potenzial, Lernen anders zu gestalten. Zu einer neuen Lernkultur gehören neue Lern-, Zeit- und Raumkonzepte. Gute ganztägige Bildung lebt von der Zusammenarbeit mit anderen Professionen innerhalb und außerhalb der Schule. Das Themenheft zeigt, wie eine neue Lernkultur an Schulen aussehen kann. In die Themen Zeit, Raum …
Probleme mit Hausaufgaben
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Probleme mit Hausaufgaben

Hausaufgaben fördern selbstreguliertes Lernen. Eine zentrale Aufgabe der Hausaufgaben war und ist es, diese Kompetenz entfalten zu helfen. Sich in Wissen vertiefen, knifflige Probleme möglichst alleine zu bewältigen, aber vor allem üben und damit fördern, das sind die Ziele für das Format Hausaufgaben. Eltern schlüpfen dabei immer wieder in die Rolle von "Hilfslehrern". Allerdings nicht immer mit den gleichen Erfolgen und nicht bei allen Kindern.
Lernzeiten am Gymnasium
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Lernzeiten am Gymnasium

Gelerntes vertiefen, Zeit zum Üben, selbstständiges Lernen entwickeln – Hausaufgaben sind ein etabliertes schulisches Element und die Ganztagsschule hat es noch immer nicht leicht, andere Formate zu entwickeln und nachhaltig zu implementieren. Trotzdem wird das Lernen ohne „Nacharbeiten“ zuhause mit dem Besuch einer Ganztagsschule immer selbstverständlicher.
Begabungsförderung in der Ganztagsschule
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Begabungsförderung in der Ganztagsschule

Mit dem Begriff „Begabung“ wird in der Ganztagsschule das gesamte Leistungsvermögen eines Kindes verstanden. Je nach Entwicklungsstand werden dabei leistungsbezogene Potenziale, als Voraussetzungen verstanden, die durch Unterricht und im Rahmen von Lernangeboten eine systematische Anregung, Begleitung und Förderung erfahren. Begabte Kinder werden in die Lage versetzt, ihre Möglichkeiten zu nutzen.
Begabungsförderung und Schulentwicklung
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Begabungsförderung und Schulentwicklung

Begabungsförderung geht nicht ohne Schulentwicklung. Förderung von Talenten stellte eine systemische Entwicklungsaufgabe dar, denn besondere Kinder haben besondere Lernbedürfnisse. Eine begabungsfördernde Schulkultur unterliegt in diesem Sinne einer ganzheitliche Förderung von Heranwachsenden auf der Grundlage von Binnendifferenzierung und Individualisierung. Es geht um das Eingehen auf unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Interessen.
Begabungsförderung und Lernsettings
© DKJS\Sabine Schweder

Begabungsförderung und Lernsettings

Talente und Begabungen zeigen sich durch Neugierde, Wissensdurst, hohes Lerntempo und Lernfähigkeit. In einem oder mehreren Sachgebieten fallen Schülerinnen und Schüler durch eine höhere Leistungs- und Lernbereitschaft mit ihrem Talent und Begabungspotenzial auf. Allerdings benötigen diese Kinder eine besondere Förderung, denn sie verfügen über enorme Entwicklungsmöglichkeiten, die durch didaktisches Geschick hervorgeholt werden können. Erst durch die systematische Förderung der Begabungsfaktoren entfalten sich Talente.
Im Auftrag einer neuen Lernkultur
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Im Auftrag einer neuen Lernkultur

An Ganztagsschulen, insbesondere in gebundener Form, haben Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mehr Zeit für gemeinsame Lehr- und Lernprozesse und deren vielfältige Gestaltung. Stundenpläne sind Chiffren der Lernkultur einer Schule. Sie verraten, wie die Schule den Auftrag des "Kompetenzen-Förderns" umsetzt und gestaltet. Viele Ganztagschulen blicken mittlerweile stolz auf ihre veränderten Strukturen. Sie bieten Phasen der Anspannung und Entspannung sowie Freiräume, in denen sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrene eigenen Interessen beschäftigen könnnen.