Junge trommelt
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Jungen stärken

Jungen haben häufiger Schwierigkeiten in der Schule als Mädchen, sie haben seltener gute Noten und machen schlechtere Schulabschlüsse. Ihr großer Bewegungsdrang macht es ihnen oft schwer dem Unterricht konzentriert zu folgen. Ihre Bedürfnisse scheinen nicht immer mit den Kompetenzen übereinzustimmen, die für einen erfolgreichen Schulbesuch notwendig sind.

Mit dem Modellprogramm Junge Junge — Bildung macht den Unterschied! unterstützen die Nikolaus Koch Stiftung und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung jeweils zwei Kitas, Grund- und weiterführende Schulen als Modelleinrichtungen der Region Trier dabei, Jungen entsprechend ihren Stärken, Interessen und Bedürfnissen zu fördern.

Die Einrichtungen vor Ort entwickeln und erproben konkrete Angebote, um die Bildungschancen der Jungen – von der Kita bis zum Schulabschluss – zu verbessern. Internetseite „Junge Junge“ öffnen.

Davon profitieren auch die Mädchen

„Wichtig ist, sich erst einmal zu sensibilisieren für die Bedürfnisse der Jungs. Gendersensibel zu agieren bedeutet ja nicht, alle gleich zu machen, sondern differenziert hinzuschauen und auch das eigene Verhalten zu reflektieren. Davon profitieren dann die Jungen und Mädchen.“, so beschreibt Martina Bretz, Leiterin der Kita Spatzennest Trier ihre Erfahrungen aus dem Programm.

Die Arbeit an der eigenen Haltung führt oft zu einem entspannten Umgang mit „auffälligem“ Verhalten. Michaela Lommel, Lehrerin an der Grundschule Friedrichstraße Wittlich dazu: „Entscheidend ist die

Das Netzwerk „Neue-Wege-für Jungs“ ist ein Fachportal und Vernetzungsprojekt. Seit 2005 unterstützt es bundesweit Initiativen und Einrichtungen aus dem Bereich Jungenförderung, insbesondere der Berufs-und Lebensplanung.

grundlegende Haltungsänderung, die im Kollegium angeregt worden ist. Wir haben früher eher in den Kategorien Mädchen – Junge gedacht. Heute geht es darum, was eher typisch Junge oder typisch Mädchen ist, immer mit dem Bewusstsein, dass es eben nicht den Jungen und das Mädchen gibt. Wir versuchen das auch den Kindern zu vermitteln, indem wir das Thema ganz bewusst auch mit ihnen diskutieren. Außerdem gibt es ganz konkrete Verhaltensänderungen. Wir Frauen – wir haben an unserer Grundschule nur einen männlichen Kollegen – sind jetzt viel gelassener, wenn Jungen auf dem Schulhof miteinander raufen. Wir fragen ‚Spaß oder Ernst?’ und greifen nur ein, wenn es ernst ist. Es gibt jetzt das Bewusstsein dafür, dass Jungen das auch mal brauchen und dass es ihnen dabei auch gut geht.“ Erfahrungsberichte öffnen.

Doch wie kann man starten? Wie Kitas und Schulen anfangen können, sich mit dem Thema Jungenförderung auseinanderzusetzen, wurde in einem Faltblatt zusammengefasst. öffnen

Mehr Informationen zum Thema: Gender in der Ganztagsschule

10.07.2014

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