Diskussion beim 10. Ganztagsschulkongress
Freitag, 06.12.2013, 16:00–17:00 Uhr, Raum B 05
Expertinnen und Experten:
Prof. Dr. Eckehard Fozzy Moritz, Geschäftsführer der Innovationsmanufaktur GmbH; Ulrike Kegler, Schulleiterin der Montessori-Oberschule Potsdam
Moderation: Volker Wieprecht, Radioeins rbb, Berlin
“‘Weil man es so macht’ – das kann doch nicht sein! Das meinte ich schon als kleiner Bub!”
Prof. Moritz berichtet humorvoll von seiner Erfahrung, wie er ein innovatives Projekt auf die Beine gestellt hat – von der langwierigen und aufwändigen Antragstellung bis zur Durchführung.
Die Aufgabe hieß: Schlagen Sie etwas Neues vor, was noch nie gemacht wurde, damit alle Menschen Freude haben an einem Spielplatz im öffentlichen Raum.
Lösung: Wir schaffen einen Ort, an dem alle Menschen, die an einer Frage beteiligt sind, zusammenkommen können.
Wen beteilige ich, wie komme ich zu den Themen? Wie bekomme ich eine Couch-Potato dazu, sich zu bewegen? Um dies zu beantworten, muss ich die Zielgruppe kennen. So wurden Sessel-Settings aufgebaut und Workshops durchgeführt – Entwicklerstammtische, Erfinder-Sprechstunde usw. Es muss immer an der Zielgruppe orientiert sein, wenn es um Bewegungsorte geht. Dann sind wir zu typischen Touristenorten gegangen und dort mit den Leuten ins Gespräch gekommen.
Es geht nicht darum, über das Innovationspotential eines Kugelschreibers nachzudenken, sondern sich um die Zukunft des Schreibens Gedanken zu machen.
Prof. Moritz wünscht sich, dass Experimentieren an der Schule möglich ist und dass Themen definiert werden, die wichtig sind. Diese Themen werden dann aus verschiedenen Perspektiven angesehen und angegangen.
Innovation muss verortet sein: Keine Orte = keine Innovation. Frau Kegler wünscht sich, dass die ungefächerte Welt ernst genommen wird. Innovationen in Frau Keglers Schule, der Montessori-Oberschule Potsdam:
Was hat dazu beigetragen, dass das Kollegium einer staatlichen Schule diese Ideen wirklich trägt? Fehlerfreundlichkeit: Fehler dürfen nicht gejagt werden, sondern sie müssen gemacht werden. Konflikte und die Erfahrung des Scheiterns gehören dazu.
Verunsicherung und Irritation führen zu Innovation.
Ein anderer Umgang mit Zeit: Das gibt es nicht, dass es keine Zeit gibt. Wir müssen Zeit haben und die Lehrerschaft muss diese Haltung vertreten.
Risiken eingehen: Die Leute trauen sich nicht mehr. Es geht nicht um Leichtfertigkeit, aber ohne Risiko gibt es keine Innovation.
Wir müssen Schülerinnen und Schülern Sinn, Mut und Ausdauer vermitteln.
Der Alltag muss so sein, dass man nicht gehetzt ist und nicht immer das Gefühl hat, “Ich kann nicht mehr”.
Wirkliche Erneuerung macht man nicht alleine, das habe ich früher mal versucht und das geht nicht!
Frau Kegler: