Beteiligung 2.0
Dass Partizipation ein wichtiges Thema ist, findet sofort breite Zustimmung. Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonventionals eigenständiges Recht verankert. Und auch in vielen Schulgesetzen ist sie legitimiert. Mitbestimmung, das wird in der Kinderrechtskonvention deutlich, ist ein Unterschied zu Mitsprache. Mitbestimmung heißt, in wichtigen Bereich mitentscheiden, statt wie in der Mensa nur zwischen verschiedenen Menüs wählen zu können.
Das stellt gerade für Schulen eine Herausforderung dar. Nicht alles und überall kann mitentschieden werden: Lernziele und -inhalte sind vorgegeben, Noten werden von Lehrkräften vergeben. Dennoch: Partizipation macht Schule lebendig. Je partizipativer, vielfältiger und interessenorientierter Ganztagsschule ist, desto attraktiver kann sie sein – vor allem für Jugendliche. Das wurde im 15. Kinder- und Jugendbericht betont. Wie kann also Ganztagsschule zu einem Ort gelebter Mitbestimmung für alle werden?
Ganztagsschule – „Jugend ermöglichen“ durch Beteiligung
Auf der Netzwerktagung der Serviceagenturen und Länderteams vom 31.5.-1.6.2017 war Prof. Dr. Maykus eingeladen. Er sprach als Mit-Autor des 15. Kinder- und Jugendberichtes über „Jugend ermöglichen“, das Leitthema des Berichtes, und über notwendige Freiräume in der Ganztagsschule. Um für Jugendliche nicht zum „Vermeidungsort“ zu werden, muss sie ihnen Spielräume eröffnen – je partizipativer und interessenorientierter, desto attraktiver wird Ganztagsschule, so Prof. Maykus im Vortrag. Den Vortrag können Sie hier ansehen.
In der Jugendstrategie 2015 – 2018 „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ werden vier zentrale Handlungsfelder aufgeführt, um Jugendliche mehr und wirkungsvoller zu beteiligen.
- Politik muss nicht nur für Jugendliche, sondern vor allem mit und von ihnen gemacht werden.
- Es muss Balance zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und individuellen Bedürfnisse gefunden werden. Jugendliche brauchen Freiräume in für sie wichtigen Lebensbereichen.
- Jugendliche und Kinder sind unsere Zukunft. Zukunftspolitik muss sie dringend berücksichtigen
- Die gesellschaftlichen Bilder und Wahrnehmungen von Jugendlichen müssen vielfältiger werden.
Jugendlichen ein breites Forum zu geben und ihre Bedürfnisse sichtbar machen, ist ein Anliegen dieser Strategie. Damit das auch tatsächlich funktioniert, wurde der Jugend-Check entwickelt. Er ist ein Evaluationsinstrument für jugendgerechte Politik. Damit lässt sich politisch Verantwortlichen auf die Finger schauen. Mehr zum Jugend-Check finden Sie hier.