Mit psychischer Gesundheit Ganztagsschule entwickeln.

Gestaltungsmöglichkeiten für die Praxis des Schulalltages: Handlungsrahmen, Indikatoren und Beispiele.

 

Forschungsbefunde und Praxiserfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass psychische Gesundheit nicht nur aus gesundheitlicher Perspektive, sondern auch für den Bildungserfolg sowie die Schulqualität von entscheidender Bedeutung ist.

Auf der Abschlusstagung im November 2012 wurde die Dokumentation 07 "Auf zur guten gesunden Ganztagsschule" vorgestellt, welche die Aktivitäten verschiedener Schulen im Bereich psychischer Gesundheit vorstellt. Wichtiger Bestandteil der Handreichung ist das Selbsteinschätzungsverfahren für Schulen "Selbst 1.0".

Psychische Gesundheit wird verstanden als ein Zustand des Wohlbefindens, welcher im Sinne einer Ressource dazu beiträgt, dass Menschen ihr Leben selbstbestimmt und erfüllt gestalten können und im Stande sind, den täglichen kleinen und großen Anforderungen erfolgreich zu begegnen. Vor dem Hintergrund des Ansatzes der guten gesunden Schule (Paulus, 2003) ist psychische Gesundheit somit ein wichtiger Baustein von Bildung.

Der Ganztagsschule kommt bei der Förderung der psychischen Gesundheit eine erhebliche Bedeutung zu, denn Kinder und Jugendliche wie auch Pädagoginnen und Pädagogen verbringen hier einen wesentlichen Teil ihres Alltags. Die Ganztagsschule als Lebenswelt verfügt dabei über vielfältige Möglichkeiten, Themen der psychischen Gesundheit in den Schulalltag zu integrieren.

Neben der Förderung des individuellen Verhaltens wie dem Umgang mit Stress oder dem Aufbau prosozialer Beziehungen (verhaltensbasierter Ansatz) können Themen der psychischen Gesundheit in die Strukturen und Prozesse der Ganztagsschule integriert werden (verhältnisbasierter Ansatz). In diesem Projekt steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, wie die Schule gestaltet sein muss, um der kindlichen und jugendlichen Entwicklung gerecht zu werden. Dies entspricht dem verhältnisbasierten Ansatz. Entwicklungsfördernde Kontextmerkmale für eine positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind beispielsweise die Schaffung von klaren und konsistenten Strukturen, das Ermöglichen angemessener Unterstützung sowie das Aufstellen positiver sozialer Normen. Diese können in den primären Gestaltungsfeldern der Ganztagsschule, wie dem Raumkonzept, dem Zeitstrukturkonzept (im Sinne der Rhythmisierung) oder dem Ernährungskonzept umgesetzt werden.

Das vom Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften (ZAG) der Leuphana Universität Lüneburg initiierte und koordinierte Verbundprojekt, das das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert, wird gemeinsam mit der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) umgesetzt. Das Projekt hat eine nachhaltige Veränderung von Ganztagsschulen zum Ziel. Die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern aus „ihrer“ Schule einen Ort machen können, an dem sich alle gesund entwickeln und wohl fühlen. Grundlage dafür ist eine Sensibilisierung für Themen der psychischen Gesundheit. 

Flyer zum Download.

Literatur
Paulus, P. (2003). Schulische Gesundheitsförderung – vom Kopf auf die Füße gestellt. Von der gesundheitsfördernden Schule zur guten gesunden Schule, In: K. Aregger, U. Lattmann (Hrsg.), Gesundheitsfördernde Schule – eine Utopie? Konzepte, Praxisbeispiele, Perspektiven (S. 93-114). Luzern: Sauerländer.

Nachfolgend erfahren Sie mehr über die einzelnen Arbeitsschwerpunkte der Projektpartner.

Arbeitsschwerpunkte des ZAGs
Arbeitsschwerpunkte der KatHO NRW
Arbeitsschwerpunkte der DKJS

 

 

 

Kooperationspartner

 

Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg

 

 

Katholische Hochschule Nordrhein Westfalen, Abteilung Paderborn     

 

 

www.ganztaegig-lernen.de