Im Rahmen von „Vielfalt entfalten“ hat sich das Schulzentrum einer positiveren Elternarbeit, einem diversitätssensibleren Unterricht und einem noch stärkeren Zusammenwachsen des Kollegiums verschrieben. Einiges sei schon erfolgreich angestoßen und erreicht worden, so die Schulleiterin. Die Kolleg:innen hätten erkannt, dass neue Austauschräume- und Formate keine Mehrbelastung, sondern eine echte Chance und einen Nutzen darstellen. Hier hätte ein deutliches Umdenken im Kollegium eingesetzt. Gleiches gilt für die Wertschätzung von guter Kommunikation, die erst die Grundlage für den Schulentwicklungsprozess darstelle. Außerdem beobachtet die Schulleiterin eine Offenheit für Veränderungen und eine hohe Sensibilisierung für die Themen im Kollegium. Die Mitwirkung von Schüler:innen und Erziehungsberechtigen im Schulentwicklungsprozess funktioniere ebenfalls besser. All das sei erst durch „Vielfalt entfalten“ möglich gewesen: „Das Projekt hat uns geholfen, in unsere eigene Kraft zu finden. Und es ist so wichtig, dass wir diese Weiterentwicklung auch wirklich leben wollen trotz der vielen Herausforderungen“, so Doreen Kind.
Im Fokus der nächsten Monate stünde nun der weitere Ausbau eines diversitätssensibleren (Fach-)Unterrichts und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Materialien sowie die Erprobung neuer Lernformate. Das sei jedoch ein Prozess, der sich nicht von heute auf morgen abschließen ließe, betont die Schulleiterin, die sich in diesem Zuge auch mehr Unterstützung von Seiten der Schulbuchverlage wünscht. Die Materialien müssten ihrer Ansicht nach einer stärkeren Prüfung und Überarbeitung unterzogen werden. Auch brauche es mehr Raum und Zeit, um das vielfältige Angebot an Lehr- und Lernmethoden zielführender für die Entwicklung von personalen sowie sozialen Kompetenzen und zur Qualitätsentwicklung des Fachunterrichts nutzen zu können. „Schule spielt eine ganz zentrale Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, betont Doreen Kind. Daher sollten sie viele Möglichkeiten erhalten, sich auszuprobieren und stärkenorientiert zu arbeiten. Dafür bräuchte es jedoch Schulentwicklung förderliche Rahmenbedingungen allgemein für die Schulen und Lehrkräfte. Die Schulleiterin plädiert für geringere Klassenfrequenzen, qualifizierteres Personal, vielfältigere Professionen, mehr Raum und Zeit für Prozessarbeit sowie bessere, umfangreichere und unbürokratischere Vernetzungs- und Fördermöglichkeiten mit Partner:innen im Sozialraum. Als Schule stoße man häufig an Grenzen, die Unterstützung und Expertise von außen verlangen – doch das sei oft nicht einfach zu organisieren.
Trotz allem bleibt: Das Schulzentrum „Am Friedensplatz“ Neutrebbin hat sich auf den Weg gemacht, wichtige Veränderungen anzustoßen, um Schüler:innen, Lehr- und Fachkräfte sowie die Erziehungsberechtigten besser als bisher einzubinden. Die Impulse, die von „Vielfalt entfalten“ kommen, wird die Schule auch weiterhin intensiv nutzen.