Schöne Ganztagsschule

Ohne Hindernisse: Eine Schule für alle
© DKJS/D. Ibovnik

Rückzug, Entspannung, Freiraum – Schülerinnen und Schüler stellen ganz besondere Ansprüche an ihre schulische Umgebung. Um Räume auf die Schülerbedürfnisse anzupassen, müssen Kinder und Jugendliche an der Gestaltung beteiligt werden.

Eigene Räume zu haben und sich dort frei entfalten zu können, ist ein natürliches Bedürfnis von Schülerinnen und Schülern. Räume dienen der alters- und geschlechtsspezifischen Abgrenzung, ermöglichen den Austausch mit der Peergroup und erleichtern das Wohlfühlen im Alltag. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie ihnen an der Ganztagsschule zur Verfügung stehen.

Dass Schüler ihre schulische Umgebung ganz anders wahrnehmen als ihre Lehrkräfte und an Räume besondere Ansprüche stellen, sollte eigentlich klar sein. Trotzdem tun viele Schulen sich schwer dabei, Kinder und Jugendliche an Raumplanungsprozessen teilhaben zu lassen. Die schülerspezifische Raumwahrnehmung und –nutzung wird oft als „Subkultur“ empfunden, in denen die institutionellen Regeln durch die Wertvorstellungen der Peergroup ersetzt werden.

Ein Ausweg aus diesem Zwiespalt kann laut einem Leitfaden  der Brandenburgischen Architektenkammer und des Bildungsministeriums Brandenburg sein, dass die Kinder und Jugendlichen zumindest teilweise Verfügungsmacht über einen eigenen Raum erhalten, das heißt, dass sie bestimmen können „wer sich darin aufhält, wie man sich verhält und wie er gestaltet wird.“  Denn „graduelle  Raumsouveränität  zuzulassen  und zuzuordnen  sowie  Räume  zu  überlassen,  die  von  den  Schülern tatsächlich  selbst,  unabhängig  und  frei  gestaltet  und  bewohnt werden können, ist ein praktischer Weg zu alltäglicher und tatsächlicher  Partizipation.“   

Neben dem genannten Leitfaden bietet die Zeitschrift "Ganz Gut – Lernräume gestalten“ zahlreiche Anregungen für den kreativen Umgang mit Räumen.


Welche Räume braucht eine gute Ganztagsschule?

Je länger sich Schüler und Lehrer in ihrer Schule aufhalten, desto mehr wird sie vom Arbeitsplatz zum Lebensort. Entsprechend ändern sich die Ansprüche, der Kinder, Jugendlichen und Pädagogen an ihre Schule – auch und gerade in räumlicher Hinsicht. Otto Seydel fasst für bildung+ zusammen, worauf eine Schule, die auf Ganztagsbetrieb umstellt, im Sinne ihrer „Bewohner“ achten sollte. 

 
 
12.02.2013
www.ganztaegig-lernen.de