Reisen verändert

DKJS/D. Ibovnik
© DKJS/D. Ibovnik

Als Jugendlicher in ein anderes Land zu reisen, um dort die Schule zu besuchen, zeigt die Bereitschaft, neue Dinge kennenlernen zu wollen. Dies bedeutet nicht nur die Sprache zu lernen, sondern auch, sich auf andere Kulturen einzulassen und an neuen Herausforderungen zu wachsen. Eine Zeitlang im Ausland zur Schule zu gehen und zu lernen, zieht oft tiefgreifende Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung nach sich. 

Deutschlandweit gehen jährlich bis zu 20.000 Jugendliche für mindestens drei Monate ins Ausland. Tanja Fernzel, Leiterin der Internationalen Schulprogramme bei den Carl Duisberg Centren in Köln, zeigt in einem Gespräch zentrale Aspekte der damit einhergehenden Veränderungen auf. öffnen

Ab ins Ausland?
Vertrautes wird zurückgelassen, Eltern müssen loslassen, die Heranwachsenden sind eine Zeit lang auf sich allein gestellt. Wie kann man sich darauf vorbereiten? Fünf schnelle Tipps für einen erfolgreichen Start öffnen
 

"Reisen bildet … und verändert?"

Mobilitätserfahrungen können Persönlichkeitsveränderungen nach sich ziehen. Im Rahmen des Projekts PEDES - Personality Development of Sojourners wurden über 1.000 Studierende von mehr als 200 deutschen Hochschulen über ein Studienjahr hinweg mehrfach befragt. Die Studie richtete sich an den fünf Persönlichkeitsdimensionen Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus aus. Diese gelten als relativ stabile Merkmale einer Persönlichkeit. Das Ergebnis zeigt, dass sich vor allem die Extraversion verändert. Studierende mit Mobilitätserfahrungen sind geselliger, herzlicher und weisen eine höhere Durchsetzungsfähigkeit auf. Mehr Informationen 

Mobilität erleben fördert Kompetenzlernen und Beschäftigungsfähigkeit

Eine Studie des Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) bestätigt, dass auch sozial benachteiligte Jugendliche von einem Auslandsaufenthalt bzw. Auslandspraktikum profitieren, insbesondere von den positiven Erlebnissen, die sie dort erfahren. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit nach ihrer Rückkehr. Vor allem die Bereiche Selbst- und Sozialkompetenz enwickeln sich bei den Jugendlichen positiv. Prof. Dr. Carsten Becker, Sina Goldkamp, Dr. Daniela Kroos (GIB Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH Berlin) fassen in der Schriftenreihe des BiBB unter dem Titel "Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte" die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen und leiten Handlungsempfehlungen ab.

 

24.11.2014

Mehr zum Thema Globalisierung und Ganztagsschule lesen.

© www.ganztaegig-lernen.de