Kooperation und Öffnung - Schule ist Partner!

 



Chancen und Risiken von Kooperationen

Schulen sind, gerade in den letzten Jahren, sehr aktiv geworden, wenn es um die Zusammenarbeit mit Partnern aus ihrem Umfeld geht. Das betrifft so unterschiedliche Arbeitsfelder wie Jugendhilfe, Wirtschaft, Kirche, Kultur-, Sport- und Umweltprojekte. Kooperationsprozesse sind mit Veränderungen verbunden. Dabei kann viel Gutes entstehen, und wie bei allen Dingen können auch Schwierigkeiten auftauchen. Hier finden Sie eine Zusammenstellung der Chancen und Risiken von Kooperationen, und wie sie gefördert werden. Fragen die sich stellen sind: Welcher „Mehrwert“ kann durch eine Kooperation für Schule und außerschulische Partner erreicht werden? Welche ungünstigen Entwicklungen können dadurch in Gang gesetzt werden?

Chancen

  • Verzahnung von Schule und Lebens- und Arbeitswelt,
  • Lebenswelten zusammenführen,
  • Horizonterweiterung,
  • Schule wird zum anregenden Lern- und Lebensort,
  • Erschließen neuer Lernorte,
  • Ressourcenerweiterung (räumlich, personell, fachlich),
  • langfristige Bereicherung und Erleichterung der eigenen Arbeit,
  • Vielfältiges Ergebnis durch verschiedene Kompetenzen,
  • Gegenseitiges Profitieren,
  • Erhellung von blinden Flecken durch Blick von Außen,
  • Synergien,
  • Sicherung von Arbeitsplätzen im sozialen Bereich.

Risiken

  • transparente Arbeitsweise, Ziele und Ergebnisse,
  • Legitimationsdruck und Unsicherheit,
  • Kooperation erfordert hohe Startinvestition (v. a. Zeit),
  • Durststrecke bis zu den ersten Erfolgen,
  • Rechtliche Unklarheiten über Befugnisse und Pflichten,
  • Zielkonflikte,
  • Fehlschläge behindern die Anbahnung zukünftiger Kooperationen,
  • „Kerngeschäft“ leidet,
  • Aufweichung des eigenen Profils durch gemeinsame Zielfindung.


Bedingungen für das Gelingen und Misslingen von Kooperationen:

Welche Einstellungen und Verhaltensweisen tragen zum Erfolg der Kooperation bei? Welche führen zu Konflikten oder tragen zum Scheitern bei?

Pro

  • Persönlicher Einsatz der Beteiligten
  • Gegenseitiger Respekt
  • gegenseitiges Vertrauen in die Fachkompetenz
  • Konsens- und Win-Win- Orientierung der Kooperationspartner
  • Viel persönlicher Kontakt, guter Informationsfluss
  • Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit
  • Wissen um die Ziele und Arbeitsbedingungen des Partners
  • Positive gemeinsame Erfahrungen
  • Moderation durch neutralen Dritten
  • Flexibilität bei der Gestaltung der Projekte/ Prozesse

Contra

  • Unklare Ziele
  • Nur sehr langfristig erreichbare Ziele
  • Konkurrenzsituation zwischen den Kooperationspartnern
  • Eigeninteresse steht im Vordergrund
  • Zeitknappheit der Beteiligten
  • Einzelkämpfertum
  • Verzettelung
  • Kein Verhältnis auf Augenhöhe
  • ungleiche Verteilung der investierten Energie


Indikatoren für das Gelingen und Misslingen von Kooperationen:

 

Woran wir sichtbar, ob eine Kooperation eine guten oder einen problematischen Verlauf nimmt?

Pro

  • Nachhaltigkeit der Projekte
  • Zusammenarbeit erweitert sich
  • Kompetenzerweiterung
  • Delegation, Weniger Last auf einzelnen Schultern
  • Erweiterung von Handlungsspielräumen
  • Steigender Bekanntheitsgrad der Schule
  • Öffnung in das Gemeinwesen

Contra

  • Einfrieren des Status Quo, Abgrenzung vom Partner
  • Keine Zusammenarbeit, parallele Strukturen
  • Mangelnde Offenheit (wenig Erfahrung, wenig Vertrauen)
  • Aktionismus: Vorbereitung – Zielklärung – Systematik ungenügend
  • Viele Köche verderben den Brei
  • Formale Kooperation, die nicht gelebt wird, führt das Thema ad absurdum.


Allein die vielfältigen Erfahrungen der STEG Hamburg aus der langjährigen Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schulen und Schulformen machen deutlich, dass es rein zeit­lich, finanziell und personell, aber auch inhaltlich eine enorme Anforderung und oft Überforderung für Schulen darstellt, grundlegende strukturelle und inhaltliche Veränderungen alleine zu ent­wickeln und umzusetzen.

Krimhild Strenger – Koordination
Diplom-Sozialpädagogin mit Schwerpunkt Projektentwicklung und Projektsteuerung im sozialen Bereich sowie Vernetzung von Stadtteilakteuren

Nadia Fritsche
Studentin der Psychologie mit Schwerpunkt Kommunikation, Problem- und Konfliktberatung

Stefan Kreutz
Diplom-Ingenieur, Stadtplaner mit Schwerpunkt Stadtteilentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und Analyse


Zusammengestellt: Sabine Schweder
Datum: 2.12.2005
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