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Freiwillig nachmittags in der Schule bleiben? Aber ja! Beim Gemeinschaftstag in der 25. Grundschule und Hort in Dresden machen Schüler, Eltern, Erzieher und sogar die Lehrer begeistert mit...
Projektdaten
Hort und Grundschule vernetzen ihr Bildungsangebot zu einem Gemeinschaftstag, an dem Exkursionen, Museumsbesuche und Klassenprojekte stattfinden. Kinder entscheiden über die Themen mit, Eltern bringen Ideen ein und nehmen am Gemeinschaftstag teil.
Auf ihre Eltern kann die 25. Grundschule zählen: Sie helfen beim Unterricht und beschaffen Materialien. Leider fehlte im Schulalltag oft die Möglichkeit, ihre Hilfsangebote kontinuierlich mit einzubinden.
Der Gemeinschaftstag erwies sich als ideal, um die Zusammenarbeit von Schule, Hort und Eltern zu fördern. Er findet jeden Dienstag von 14.00-15.30 statt. Auf dem Programm stehen Themen wie "Vom Korn zum Brot". Dann werden Mühlenmärchen erzählt, es steht ein Besuch beim Kleinbauernmuseum an. Brötchen backen und kreatives Gestalten mit Getreidekörnern verschaffen den Kindern einen erlebnisreichen Nachmittag. Jeder Gemeinschaftstag wird dokumentiert, um die guten Ideen für nachfolgende Jahrgänge und auch für andere Schulen nutzbar zu machen. Den Eltern kommt die langfristige Planung der Nachmittage entgegen. Sie können sich rechtzeitig darauf einrichten und beteiligen sich gerne daran. Für die Schüler wurde ein Kinderrat ins Leben gerufen, der Ideen für die Tagesgestaltung auswählt und über seine Entscheidungen in den Klassen berichtet. Je ein Mädchen und ein Junge pro Klasse gehören ihm an, Hortleiterin und eine Lehrerin haben die Betreuung übernommen.
Es gibt fast ausschließlich gute Erfahrungen. Die Befürchtungen haben sich nicht verwirklicht", lobt der Elternsprecher das Projekt. Dabei waren einige Lehrer anfangs durchaus skeptisch. Trotzdem engagierten sie sich bei der Ausgestaltung des Tages. Die Kinder sind fast vollzählig mit viel Begeisterung dabei, obwohl keine Verpflichtung besteht, am Dienstagnachmittag in der Schule zu bleiben. Eigentlich sollte der Gemeinschaftstag zweimal wöchentlich stattfinden, aber das erforderte einen zu hohen Vorbereitungsaufwand. Deshalb findet er jetzt einmal die Woche statt. Die Lehrer haben festgestellt, dass neue Kollegen intensiver einbezogen werden müssen, um sie von der Idee zu begeistern. Sie mussten feststellen, dass Eltern nicht gern vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, Fortbildungsveranstaltungen zu Themen wie Projektmanagement und Evaluation zu besuchen, Eltern Mitspracherecht einzuräumen und immer im Sinne der Kinder zu denken.
"Am Anfang fand ich Schule ganz toll. Jetzt gefallen mir die Angebote vom Gemeinschaftstag. Da kann man so verschiedene Sachen machen, Nina, 9 Jahre "Lehrer und Erzieher haben zum Gemeinschaftstag intensiv Zeit für Aktivitäten, Gespräche, zu denen man sonst nicht kommt. Es nehmen sehr viele Kinder teil", Frau Nestler, Lehrerin