Selbständiges Lernen als Qualitätsmerkmal

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Die Motivation bei Kindern und Jugendlichen ist höher, wenn die Fragen in der Schule ihre Fragen sind, auf die sie Antworten suchen. Und dafür brauchen sie – so sehen es auch die Hirnforscher - das selbständige Lernen. Es stellt einen wichtigen Indikator dar, ob schulische Bildungsprozesse erfolgreich wirken. Und ohne selbständiges Lernen würde die Voraussetzung für individualisiertes Lernen fehlen, das an der Ganztagsschule - ob bei Projektunterricht, Lernwerkstatt, Wochenplan oder beim Lernen mit Kompetenzrastern - eine zentrale Rolle spielt.

In allen Konzepten, die eine Alternative zum vermittelnden Unterricht darstellen, benötigen Schülerinnen und Schüler Fähigkeiten selbständigen Lernens. Diese zu entwickeln ist eine zentrale Aufgabe gegenwärtigen Unterrichts, gerade auch in der Ganztagsschule.

Qualität in der Schule = Vielfalt als Reichtum verstehen

„Die Vielfalt unserer Schüler und Schülerinnen verstehen wir als Reichtum. Die Vielfalt soll auch in jedem Unterricht gegenwärtig sein.“ Die Max-Brauer-Schule verwirklicht einen Anspruch, der wegen seiner Qualität mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde. Das Konzept der Schule versteht sich als ein Angebot, um das eigene Lernen zu lernen, neugierig zu bleiben und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Die Schule hat als eine der ersten in Deutschland,das Konzept des „Lernbüros“ umgesetzt und damit das individualisierte Lernen didaktisch definiert. Die ehemalige Schulleiterin Barbara Riekmann diskutiert mit zahlreichen Ganztagsschulen, wie pädagogische Qualitätsansprüche verwirklicht werden können. Diskussionsbeitrag im Rahmen des Treffens des Netzwerks Ganztagsschule im Programm „Ideen für mehr. Ganztägig lernen.“

Selbständiges Lernen in der Praxis

Die bernsteinSchule Ribnitz-Damgarten hat unter dem Titel “Forschendes Lernen – selbständiges Lernen“ ein Konzept entwickelt, das über drei Jahre mit problemlösenden Lernkreisläufen arbeitet und damit eine Lernkultur begünstigt, die die jungen Menschen immer

eigenständiger werden lässt. Didaktisch betrachtet wird den Schülerinnen und Schüler schrittweise ermöglicht, ihre Lernerfahrungen immer selbständiger zu machen. Auslöser für den Veränderungsprozess war ein ganz konkretes Problem: Die Qualität der Facharbeiten in Klasse 9 zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler nicht über das notwendige „Handwerkszeug“ verfügten, um eigenständig und lösungsorientiert arbeiten zu können. Daraufhin machte sich die Schule mit wissenschaftlicher Unterstützung auf den Weg, um ein alternatives Lernkonzept zu entwickeln.

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7.11.2013
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