Bundesland
- Thüringen
Die Unesco-Grundschule „Heinrich Heine“ wird eine Ganztagsschule. Daran beteiligten sich die Schüler/innen aktiv mit vielen Ideen – und sie drehten einen Film in der Gemeinde
Projektdaten
Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen haben in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) einen Film gedreht, der sich mit der Akzeptanz der neuen Schule in der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel auseinander setzt und in Form einer Meinungsumfrage Argumente für die neue Schule sammelt. In der Zusammenfassung ist erkennbar, dass die neue Schule gewünscht und akzeptiert wird, ja es werden sogar Erwartungen in die Verbesserung der Lernhaltung und des Lernklimas geäußert. Ein weiterer Kurzfilm in Form einer Diashow gibt dem Wunsch der Kinder Ausdruck, wie die neue Schule kindgerecht gestaltet werden sollte, damit auch die zum Lernen erforderliche Wohlfühlatmosphäre geschaffen wird. Die Schülerinnen und Schüler haben mit Möbelbildern Vorschläge zur Gestaltung erarbeitet.
Der Auslöser zu dieser Arbeit war der Wunsch der Kinder, aktiv an der Gestaltung ihrer neuen Schule teilhaben zu können. In der ersten Stufe haben die Medikids, so nennen sich die Kinder der Arbeitsgemeinschaft Medien, über eine Konstruktionssoftware ihre Vorstellungen über das Aussehen und die Funktionalität der Schule zu Papier gebracht. Diese Ergebnisse wurden den Architekten vorgelegt und von ihnen bewertet. Die Entwürfe wurden an einer Wandzeitung ausgestellt. Da die Schülerinnen und Schüler so positive Resonanzen bekamen, wuchs der Wunsch, weiter aktiv zu bleiben, und so entstanden die hier vorgestellten Arbeiten.
Erste Schritte erfolgten in der Arbeitsgemeinschaft Medien; dort wurde besprochen, wie ein Film hergestellt werden kann und wie das Drehbuch aussehen soll. In der zweiten Phase lernten die Kinder die nötigen Techniken und übten den Umgang mit dem Mikrofon, der Kamera und schließlich dem Schnittarbeitsplatz. Es sollte ja ein Film werden, den die Schülerinnen und Schüler allein und ohne fremde Hilfe nur unter fachlicher Anleitung herstellen. Durch das unterstützte Heranführen der Schülerinnen und Schüler an die Thematik, wie sie Wünsche und Denkweisen durch Medienprojekte veranschaulichen, und die Aufzeichnung dieser Ergebnisse durch die Medientechnik, öffneten sich ihnen völlig neue Denk- und Verhaltensweisen. Bei allen war ein wesentlich konzentrierteres Arbeiten, eine bessere Ausdrucksweise und ein verbesserter Kollektivgeist während der Arbeit zu erkennen. Viele Schülerinnen und Schüler haben auch die Scheu vor der Kamera, dem Mikrofon und dem ersten Auftritt mit frei gesprochenem Text überwunden. Insgesamt lässt sich einschätzen, dass die Arbeit als etwas ganz Besonderes lange positiv im Lernverhalten nachwirkt und auch einen hohen Erinnerungswert hat. Von den Eltern der Schüler/innen wurde die Gesamtarbeit außnahmslos gelobt und deshalb auch voll unterstützt. Sie trug positiv zur Entwicklung des Ganztagsschulkonzepts unserer Gemeinde als ein großes Mosaiksteinchen der Aktivitäten bei.
Derartige Aktivitäten, wie wir sie in unserer Grundschule praktiziert haben, setzen sehr viel Einsatzkraft und Begeisterung bei den Organisator/innen voraus. Weiterhin muss das Kollektiv aus Leitung und Akteuren sehr gut miteinander arbeiten, um diesen sowohl quantitativen als auch qualitativen Schritt zu meistern. Das ist nur durch fachliche Kompetenz auf der einen Seite und Lernwillen auf der anderen Seite möglich. In unserem Beispiel sind dank einer perfekten Vorbereitung und Organisation keine nennenswerten Probleme aufgetreten.
Einige Kinder, die zum ersten Mal einen vorgegebenen oder auch selbst erstellten Text vor der Kamera in ein Mikrofon sagen mussten, hatten Probleme, die sehr an den Sketch „Lottogewinn“ von Loriot erinnerten. Da gab es beim Ansehen und Anhören herzliches Lachen. Bei der Filmerstellung sind diese Versprecher keinesfalls verloren gegangen, wir haben sie an die Urfassung angehängt und jedem eine Kopie gegeben.
Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb „Zeigt her eure Schule“ teilgenommen.