Partizipation fördert Schulkultur

Sechs Kinder planen an einem Tisch
© DKJS / Thorsten Seithe

Die Schule vom Kind aus denken. Dieser Satz ist leichter gesagt als getan. Denn Erwachsene organisieren den Schulalltag, sorgen dafür, dass Unterricht und Angebote stattfinden. Mit diesem funktionalen Blick bestimmen die Schulleitungen, Lehrkräfte und das pädagogische Personal, was wann wie geschieht und wofür Ressourcen, zeitliche und finanzielle, eingesetzt werden. Somit prägen Sie auch nachhaltig das Schulklima und die Schulkultur.

Auch wenn das Ziel ist, die Bedingungen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu gestalten, so wird nicht immer daran gedacht, die Schülerschaft einzubinden. Damit wird auf eine wichtige und inspirierende Quelle für Schulentwicklung verzichtet. Das ist jedoch nicht der einzige Grund, warum man die Kinder bei wichtigen Entscheidungen befragen sollte: Schüler verbringen in der Schule - insbesondere in der Ganztagsschule - einen Großteil ihrer Zeit. Sie stellt also Lebenswelt dar und hat somit auch Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung. Um die Selbstbestimmung der Kinder und Jugendlichen in Schule zu fördern, sollten sie bei der Ausgestaltung des Ganztags mitreden dürfen. Eine von Mitbestimmung geprägte Schulkultur hat positive Wirkung auf das Schulklima und trägt dazu bei, dass sich alle dort wohlfühlen können.

Demokratie muss gelernt werden

Partizipation passiert nicht von heute auf morgen, sie muss gelernt werden - sowohl von den Schülern als auch von den Lehrkräften und den pädagogischen Mitarbeitenden. Damit kann man ganz früh anfangen: Bereits Erstklässler haben eine eigene Meinungen zu ihrem schulischen Umfeld. Schüler können zum Beispiel bei

Material zum Klassenrat www.klassenrat.org

der Gestaltung des Schulhofes, der Organisation von Festen und der Auswahl von Angeboten oder auch der Unterrichtsgestaltung eingebunden werden. Klassenrat oder Schülerparlamente sind etablierte und bewährte Methoden um Beteiligung in Schulen umzusetzen. Sie unterstützen Kinder und Jugendliche dabei Beteiligung zu lernen, Konflikte zu lösen und ein Gefühl für Selbstbestimmung zu entwickeln. So wird die Basis für ein grundlegendes Demokratieverständnis gelegt, das auch im Erwachsenenalter weiterträgt. In seiner Rede beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in Mainz 2010 forderte Prof. Dr. Wolfgang Edelstein, dass Demokratie im Zentrum der Aufgaben stehen muss, die Schule zu erfüllen hat. Zur Rede

 

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02.12.2015

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