Bundesland
- Nordrhein-Westfalen
Die Grundschule Konzen und die Pfadfinderinnen St. Georg Aachen haben für 50 Kindern aus Monschau erlebnispädagogische Ferien in der Schule organisiert.
Projektdaten
Das Konzept „Pfadfinderische Erlebnispädagogik mit Schüler/innen“ (PEMS) der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg Aachen ist neu und für Schulen sehr geeignet. Die Qualifikation der Gruppenleiterinnen der Pfadfinderinnen garantieren überdies, dass eine pädagogisch sinnvolle und ausreichende Betreuung der Kinder möglich ist. Die Pfadfinderinnen arbeiten auch verbandsintern mit dieser Altersstufe und wissen, was man ihnen alles zutrauen kann.
Aktionen wie Schnitzen mit Taschenmessern, Zeltaufbau oder Heringe mit dem Vorschlaghammer einschlagen haben keinen schulischen Charakter, sodass die Kinder motiviert an ein Thema herangehen. Selbst Kinder, die in der Schule als schwierig gelten, haben sich in die Gruppe integriert, weil es keinen Leistungsdruck gab. Die Besonderheit des Projekts liegt in der gelungenen Kooperation zwischen den Akteuren der Schule, der Jugendhilfe und dem Schulträger. Der vierte Akteur, die PSG Aachen, wurde von der Schule beauftragt, die Ferienmaßnahme „Indianerwochen“ umzusetzen und erhielt entsprechende Mittel, um Sach- und Honorarkosten zu finanzieren. Eine Umsetzung mit eigenem Personal war aus verschiedenen Gründen nicht möglich.
Seit dem Schuljahr 2003/04 ist die Grundschule Konzen eine offene Ganztagsschule, jedes vierte Kind nimmt an den Angeboten teil. Da auch an den anderen vier Monschauer Grundschulen Bedarf bestand, beschlossen wir, die Ferienspiele in den Herbstferien allen Grundschulkindern aus dem Stadtgebiet Monschau anzubieten.
Schon im Frühjahr 2003 hatten wir vom Projekt „Pfadfinderische Erlebnispädagogik mit Schüler/innen“ gehört. Erste Kontakte zur Geschäftsführerin der Pfadfinderinnengesellschaft zeigten, dass eine Zusammenarbeit inhaltlich und personell wünschenswert war, eine Finanzierung war jedoch im Schuljahr 2003/04 nicht möglich. Möglich wurde es aber im Schuljahr darauf, als die Anmeldezahlen der offenen Ganztagsschule stiegen.
Im Mittelpunkt der Planung der „Indianerwochen“ standen die Fragen nach dem Personal- und Raumbedarf. Nachdem die Schulkonferenz und der Förderverein zugestimmt hatten, wurden die Gespräche mit dem Schulträger aufgenommen und die Kooperation mit dem Jugendhilfeträger intensiviert. Der Bürgermeister signalisierte Zustimmung durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten in der Grundschule und die Übernahme der Heizkosten. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie des Kreises Aachen sagte eine Übernahme der Materialkosten und eine Bezuschussung von 1,35 Euro pro Kind und Tag zu.
Leider ist es vielen Eltern nicht möglich, ihren Urlaub so früh zu planen, dass mit der Planung der Ferienspiele ein halbes Jahr vorher begonnen werden kann. Erst sechs Wochen vorher ist der Bedarf wirklich kalkulierbar. Das erfordert eine sehr zeitnahe und flexible Planung. Wir legten zu Beginn eine Mindestteilnehmerzahl von 15 Kindern und eine Begrenzung von 25 Kindern je Gruppe fest. Auf dieser Basis kalkulierten wir Sach- und Personalkosten. Ein weiterer kritischer Punkt war die Tatsache, dass zehn Kinder gar nicht zu unserer Schülerschaft gehörten und deshalb für uns nicht einzuschätzen war, welche pädagogischen Schwierigkeiten auftauchen könnten. Das Problem haben wir gelöst, indem sich die Schulleiterin bereit erklärte, in den Ferienwochen ansprechbar zu sein und gegebenenfalls in die Betreuung einzustiegen.
„Einmal haben die Kinder in einer Pause die Toiletten von innen abgeschlossen, sodass sie keiner mehr benutzen konnte. Super war, dass die Kinder von allein merkten, wie blöd diese Aktion war.“ „Besonders gelungen war unsere Singe-Runde, als die Kinder bei einem Lied versuchten, die richtigen Bewegungen nachzumachen. Einige wollten gar nicht mehr aufhören, weil es so lustig war.“
Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb "Zeigt her eure Schule" teilgenommen.