Ferien in der Schule

Bundesland

  • Nordrhein-Westfalen

Die Grundschule Konzen und die Pfadfinderinnen St. Georg Aachen haben für 50 Kindern aus Monschau erlebnispädagogische Ferien in der Schule organisiert.

Projektdaten

Klassenstufen: 1-4
Anzahl der Schüler/innen: 50
Anzahl der Lehrer/innen: 1
Fachbereiche: alle
Wochenstunden: 70 Stunden/2 Wochen
Das Projekt

Das Konzept „Pfadfinderische Erlebnispädagogik mit Schüler/innen“ (PEMS) der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg Aachen ist neu und für Schulen sehr geeignet. Die Qualifikation der Gruppenleiterinnen der Pfadfinderinnen garantieren überdies, dass eine pädagogisch sinnvolle und ausreichende Betreuung der Kinder möglich ist. Die Pfadfinderinnen  arbeiten auch verbandsintern mit dieser Altersstufe und wissen, was man ihnen alles zutrauen kann.

Aktionen wie Schnitzen mit Taschenmessern, Zeltaufbau oder Heringe mit dem Vorschlaghammer einschlagen haben keinen schulischen Charakter, sodass die Kinder motiviert an ein Thema herangehen. Selbst Kinder, die in der Schule als schwierig gelten, haben sich in die Gruppe integriert, weil es keinen Leistungsdruck gab. Die Besonderheit des Projekts liegt in der gelungenen Kooperation zwischen den Akteuren der Schule, der Jugendhilfe und dem Schulträger. Der vierte Akteur, die PSG Aachen, wurde von der Schule beauftragt, die Ferienmaßnahme „Indianerwochen“ umzusetzen und erhielt entsprechende Mittel, um Sach- und Honorarkosten zu finanzieren. Eine Umsetzung mit eigenem Personal war aus verschiedenen Gründen nicht möglich.
 

Der Auslöser

Seit dem Schuljahr 2003/04 ist die Grundschule Konzen eine offene Ganztagsschule, jedes vierte Kind nimmt an den Angeboten teil. Da auch  an den anderen vier Monschauer Grundschulen Bedarf bestand, beschlossen wir, die Ferienspiele in den Herbstferien allen Grundschulkindern aus dem Stadtgebiet Monschau anzubieten.

Der Weg

Schon im Frühjahr 2003 hatten wir vom Projekt „Pfadfinderische Erlebnispädagogik mit Schüler/innen“ gehört. Erste Kontakte zur Geschäftsführerin der Pfadfinderinnengesellschaft zeigten, dass eine Zusammenarbeit inhaltlich und personell wünschenswert war, eine Finanzierung war jedoch im Schuljahr 2003/04 nicht möglich. Möglich wurde es aber im Schuljahr darauf, als die Anmeldezahlen der offenen Ganztagsschule stiegen.
Im Mittelpunkt der Planung der „Indianerwochen“  standen die Fragen nach dem Personal- und Raumbedarf. Nachdem die Schulkonferenz und der Förderverein zugestimmt hatten, wurden die Gespräche mit dem Schulträger aufgenommen und die Kooperation mit dem Jugendhilfeträger intensiviert. Der Bürgermeister signalisierte Zustimmung durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten in der Grundschule und die Übernahme der Heizkosten. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie des Kreises Aachen sagte eine Übernahme der Materialkosten und eine Bezuschussung von 1,35 Euro pro Kind und Tag zu.
 

Probleme und Lösungen

Leider ist es vielen Eltern nicht möglich, ihren Urlaub so früh zu planen, dass mit der Planung der Ferienspiele ein halbes Jahr vorher begonnen werden kann. Erst sechs Wochen vorher ist der Bedarf wirklich kalkulierbar. Das erfordert eine sehr zeitnahe und flexible Planung. Wir legten zu Beginn eine Mindestteilnehmerzahl von 15 Kindern und eine Begrenzung von 25 Kindern je Gruppe fest. Auf dieser Basis kalkulierten wir Sach- und Personalkosten. Ein weiterer kritischer Punkt war die Tatsache, dass zehn Kinder gar nicht zu unserer Schülerschaft gehörten und deshalb für uns nicht einzuschätzen war, welche pädagogischen Schwierigkeiten auftauchen könnten. Das Problem haben wir gelöst, indem sich die Schulleiterin bereit erklärte, in den Ferienwochen ansprechbar zu sein und gegebenenfalls in die Betreuung einzustiegen.

Blitzlicht

„Einmal haben die Kinder in einer Pause die Toiletten von innen abgeschlossen, sodass sie keiner mehr benutzen konnte. Super war, dass die Kinder von allein merkten, wie blöd diese Aktion war.“ „Besonders gelungen war unsere Singe-Runde, als die Kinder bei einem Lied versuchten, die richtigen Bewegungen nachzumachen. Einige wollten gar nicht mehr aufhören, weil es so lustig war.“

Schule
Schulname
GGS Konzen
Schulart
Grundschule
Schulangebote
offen
Schulanschrift

GGS Konzen Konrad-Adenauer-Str. 2 52156 Monschau

E-Mail
grundschule.konzen@t-online.de
Anzahl der Schüler/innen
146
Anzahl der Lehrer/innen
8
Sonstiges pädogogisches Personal
4 Betreuerinnen, 11 Honorarkräfte
Ansatz der Schule

Integration von behinderten und nicht behinderten Kindern; flexible Eingangsstufe

Zeitstruktur

7.55–11.30 Uhr: Kernzeiten der Klasse 1, Klassen 2–4 nach Stundenplangestaltung 7.55–13.15 Uhr: Hausaufgabenhilfe und -betreuung der Klassen 1–2 13.15 Uhr: Mittagessen ab 14 Uhr: Hausaufgabenhilfe und -betreuung der Klassen 2–4

Sozialraum der Schule

ca. 10 Prozent allein erziehende Mütter und Väter; viele berufstätige Eltern (Handwerk, Dienstleistung)

Zusammensetzung

einige Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Referenzen

Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb "Zeigt her eure Schule" teilgenommen.

Autoren

  • Renate Krickel