Ermittlungsauftrag Zukunft – Die Sekundarschule „Campus Technicus“ entsendet Berufsdetektive in das regionale Umfeld

Jugendliche vor einem PC
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Daten und Fakten
Schulform: Sekundarschule Ganztagsschulform: offen Schülerinnen und Schüler: 787 Lehrerinnen und Lehrer: 59
Weiteres päd. Personal: 3

Die Stadt Bernburg (Saale) in Sachsen-Anhalt, beschloss 2010, sich zu einer „Bildungsstadt“ zu entwickeln. In einem ersten Schritt verschmolzen drei Sekundarschulen zur Ganztagsschule „Campus Technicus“. Die Schulfusion setzte einen intensiven Entwicklungsprozess in Gang, der zum Ziel hatte, den Unterricht und das ganztägige Lernen mit dem kommunalen Leben zu verknüpfen. Schritt für Schritt wurden unter den Vorzeichen des neuen Ganztagskonzepts mit den lokalen Bildungspartnern sowie mit der ortsansässigen Wirtschaft Kooperationsbeziehungen aufgebaut. Das Ziel, die Schülerinnen und Schüler früh und lebensnah auf die Berufswelt vorzubereiten, war an der ganztägigen Sekundarschule ein weiterer Anlass der schulischen Öffnung. Für die Schule und ihre Partner war schnell klar, dass man nach den passenden Lernorten für die Berufsorientierung nicht lange suchen muss – nicht nur die großen Ausbildungsbetriebe in der Region, auch die Berufe von Eltern und Verwandten oder auf dem Schulweg liegende Geschäfte und Kleinbetriebe bieten vielfältige und reale Anknüpfungspunkte. Fehlte nur noch ein attraktiver Rahmen für die jüngsten Sekundarschüler zur Erkundung der Berufswelt – die Idee der Berufsdetektive war geboren.


Berufsorientierung als fakultatives Ganztagsangebot


Rote T-Shirts als „Dienstkluft“ und ein klarer Ermittlungsauftrag (Material PPT) – gut erkennbar prägt jedes Jahr eine neue Generation an „Berufsdetektiven“ das Bernburger Stadtbild. Im Rahmen des offenen Ganztags gehen die Fünft- und Sechstklässler des „Campus Technicus“ dafür aus der Schule heraus und erkunden zielstrebig Unternehmen und Berufe in ihrer Umgebung. Da sind zunächst Eltern, Bekannte und Verwandte, die befragt werden. Aber auch in der unmittelbaren Wohn- und Schulnähe gehen Erwachsene einer Vielzahl an Berufen nach. Einmal die Augen für verschiedenste Berufsfelder geöffnet, entscheidet das Detektivteam welchen Spuren sie genauer nachgehen wollen. Sie interviewen Geschäftsführerinnen, Mitarbeiter und Auszubildende. Sie beobachten genau, übernehmen Aufgaben im Echtbetrieb und fotografieren die besuchten „Tatorte“. Die Detektive wollen herausfinden, was die Unternehmen herstellen, wozu die Produkte gebraucht werden, mit welchen Arbeitsmitteln gearbeitet wird, welche Fächer für den Beruf wichtig sind und ob es reicht eine „3“ zu haben – und was hat eigentlich der Chef zu tun? Im „Vernehmungsprotokoll“ (Material PPT) werden die gesammelten Informationen festgehalten. Lehrkräfte und Berufsberatende stehen ihnen als Ermittlungsgehilfen bei ihrem Auftrag zur Seite. Ihre Untersuchungsergebnisse präsentieren die Berufsdetektive mit Plakaten, Ermittlungsstorys oder Wandzeitungen. Diese sind im Schulgebäude für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich und gehen für einen der Kooperationspartner, die Agentur für Arbeit, auf Wanderausstellung.


Schüler im Stadtbild stärken die regionale Verbundenheit


Die Agentur für Arbeit und ein ortsansässiger Berufsbildungsträger sind wichtige Kooperationspartner für das wöchentliche Ganztagsangebot „Berufsdetektive“ (Material Projektskizze). Sie stellen den Kontakt zu den Unternehmen her und erweitern kontinuierlich das Portfolio möglicher Vor-Ort-Recherchen. Durch das altersgemäße, bei allem Ernst spielerische Angebot wächst bei den Schülerinnen und Schülern auch das Vertrauen in die eigene Person. Denn um an Beweise zu kommen, ist ein Berufsdetektiv „kühn, unerschrocken und ideenreich“ – und er „lässt sich nicht abwimmeln“. Einmal in die Rolle geschlüpft, haben die Kinder die Möglichkeit, nicht nur ihr Umfeld sondern auch sich selbst neu zu entdecken.
 

Adresse
Käthe-Kollwitz-Str. 12-14, 06406 Bernburg
kontakt@sks-campus-technicus.bildung-lsa.de

Material zum Download

Präsentation

Projektskizze