Ein G8-Gymnasium als rhythmisierte Ganztagsschule – Das Frauenlob-Gymnasium Mainz

Unterricht am Frauenlobgymnasium
© Frauenlob Gymnasium
Daten und Fakten
Schulform: Gymnasium Ganztagsschulform: gebunden ab Klasse 5
Schülerinnen und Schüler: ca. 960 Lehrerinnen und Lehrer: ca. 100 Weiteres päd. Personal und externe Partner: ca. 35

Am Frauenlob-Gymnasium in Mainz machen die Schülerinnen und Schüler ihr Abitur nach acht Jahren. Als rhythmisierte Ganztagsschule hat sich die Schule das Ziel gesetzt, ihrer heterogenen Schülerschaft trotz des Anforderungsprofils eines G8-Gymnasiums einen harmonischen Lern- und Lebensort zu bieten. Die Basis dessen ist eine Lernkultur, die jeder Schülerin und jedem Schüler ermöglicht, sich seinen/ihren Begabungen und Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Zudem sollen die Kinder und Jugendlichen die individuelle Förderung erhalten, die sie benötigen.
Eine Säule des pädagogischen Konzepts ist die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler, verwirklicht durch eigenverantwortliches Lernen und selbstständiges Arbeiten sowie zahlreiche außerunterrichtliche Angebote. Eine demokratische und auf Partizipation basierende Schulkultur sowie die Etablierung eines tragfähigen Methodenkonzepts stellen weitere Säulen des Schulkonzepts dar.
Der rote Faden des Schultages ist eine rhythmisierte Tagesstruktur, gekennzeichnet durch Doppelstunden, halbe Klassen und der Verzicht auf Hausaufgaben.


Schultag mit Struktur und ohne Klingelzeichen


Wenngleich der Schulalltag ohne Klingelzeichen gestaltet ist, ist die Tagesstruktur der Ganztagsschule für alle klar und rhythmisiert organisiert.  
Die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsklassen 5 und 6 erhalten 32 bzw. 33 Stunden Fachunterricht in Doppelstunden mit individuellen Kurzpausen, wodurch der Schulalltag einerseits beruhigt wird und andererseits Arbeiten in unterschiedlichsten Unterrichtsformen gut möglich wird. Daneben werden die Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Fächern, z.B. den Fremdsprachen, in sogenannten Intensivierungsstunden in der halben Klasse unterrichtet, um in kleineren Gruppen Sprechanlässe und gezielte Förderung zu ermöglichen und zu differenzieren.
Ein weiteres Element des rhythmisierten Schultages sind die Lernzeiten. So organisieren und begleiten alle Hauptfachlehrkräfte in der gesamten Orientierungsstufe die Lernzeiten ihres Faches. In den Lernzeiten geht es darum, die Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Lernen in offenen Arbeitsformen, d.h. mit Wochen- und Arbeitsplänen, in Projekten, alleine oder in Kleingruppen, anzuleiten und zu unterstützen. Dafür stehen neben dem Klassenraum auf jedem Stufenflur Differenzierungsräume zur Verfügung, um die Gruppen gegebenenfalls zu teilen.
Zudem verbringt die Klassenlehrkraft viel Zeit in ihrer Klasse, da sie wöchentlich eine allgemeine Lernzeit organisiert (besonders für die Nebenfächer) und eine Klassenleiterstunde gestaltet, in der auch der in der 5. Klasse eingeführte Klassenrat stattfindet. Auch die Klassenpause in der Mittagszeit, in der das soziale Miteinander gefördert wird, unterstützt die Entwicklung der Klassengemeinschaft.
Als regelmäßiger und fest im Stundenplan verankerter Einschnitt im Wochenrhythmus und als Abwechslung zum Regelunterricht belegen alle Schülerinnen und Schüler ein verpflichtendes doppelstündiges Wahlangebot am Vormittag, welches für ein Halbjahr bzw. Jahr angewählt wird und den Kindern die Möglichkeit des Schnupperns in verschiedenste außerschulische Bereiche wie Sport, Kultur, Forschen und soziales Engagement geben soll. Auch der breite, 90-minütige Mittagsgürtel mit Essen, Pause, freiwilligen, wechselnden Wahlangeboten und Möglichkeiten individueller Förderung und Lernzeitoptionen stellt eine regelmäßige Unterbrechung des Fachunterrichts dar.
In der Mittelstufe werden die Elemente, die sich in der Orientierungsstufe bewährt haben, fortgeführt bzw. angepasst. Die 34 Stunden Fachunterricht werden überwiegend in Doppelstunden unterrichtet, da mehrere Fächer epochalisiert werden und die Schülerinnen und Schüler dadurch weniger Fächer pro Halbjahr haben. Drei wöchentliche Lernzeiten liegen allesamt in der Hand des Klassenleiters. Dies gewährleistet einen deutlich engeren Kontakt und ein Mehr an Zeit mit der eigenen Klasse als in der klassischen Mittelstufe des Gymnasiums. Zusätzlich sind pädagogische Fachkräfte in den Lernzeiträumen eingesetzt.
In der 7. Klasse besteht das doppelstündige Wahlangebot am Vormittag fort, allerdings mit dem Ziel der Interessenförderung. In der 8./9. Klasse entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler zwischen einem von zwei verpflichtenden Wahlangebotsnachmittagen. Der zweite Nachmittag ist frei oder bietet die Möglichkeit zur Teilnahme an freiwilligen Wahlangeboten. Am Ende der 7. Klasse wählen die Schülerinnen und Schüler ein Wahlpflichtfach aus den Fächern Spanisch, MINT und Kultur, einem neu konzipierten Fach bestehend aus Elementen der Fächer Musik, Bildende Kunst und Darstellendes Spiel.


Nah am Kind durch Rhythmisierung


Die klare Tagesstruktur vermittelt den Kindern und Jugendlichen des Gymnasiums Sicherheit und ermöglicht selbstständiges Arbeiten an den individuellen Stärken und Förderung der möglichen Schwächen. Doppelstunden, Lernzeiten und geteilte Klassen eröffnen Optionen für ruhiges und strukturiertes Arbeiten.
Die Lehrkräfte haben während all dieser Elemente die schulische Entwicklung der Kinder gut im Blick. Jedes Kind wird wahrgenommen und individuell gefördert. Eine besondere Rolle kommt dabei der Klassenleitung zu. Durch die vielen gemeinsamen Schulstunden und den Klassenrat entsteht eine enge Beziehung zwischen Lehrkraft und Lerngruppe. Das gibt zusätzlichen Halt und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
 

Adresse
Adam-Karrillon-Straße 35, 55118 Mainz
info@frauenlob-gymnasium.de
Ansprechpartner
Stefan Moos, Schulleiter Claudia Daumann und Heike Lehnert-Loeb, Partizipation/Netzwerk Sven Thomas, Ganztagsbereich

Material zum Download

Lernzeitplan Englisch A2

Lernzeitplan Englisch Kl. 6

Musterstundenplan Kl. 8

Musterstundenplan Kl. 5