Salons auf dem Transferforum

Salons des Transferforums

In den Salons eröffneten jeweils vier Expertinnen und Experten mit kurzen fachlichen Impulsen die Diskurse in den sich anschließenden Gesprächsrunden. In diesem Jahr ging es um Qualitätsrahmen und unterschiedliche Verfahren der Qualitätssicherung sowie die Chancen und Herausforderungen einer neuen Lernkultur an Ganztagsschulen.
 

Salon 1: Qualitätsdefinitionen, Qualitätsstandard und Qualitätsrahmen – was brauchen Ganztagsschulen?

Expertinnen und Experten im Salon:

Steffen Heußner und Julian Hömberg, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Uwe Schulz, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen

Angelika Knies, Anne-Frank-Schule Bargteheide

Die Ansprüche an Ganztagsschule sind hoch: mehr Bildungserfolg und Abbau von Bildungsbenachteiligung durch individuelle Förderung, ganzheitliche Bildung mit anderen Bildungsinhalten und Lernorten, sowie die Öffnung von Schule – und das alles gut rhythmisiert. Wie sehen gute Ganztagsschulen aus? Jenseits der KMK-Definition gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Qualitätsdefinitionen und -rahmen. Zunehmend entwickeln die Länder eigene Wege der Qualitätssicherung für Ganztagsschulen: Manche Länder formulieren Qualitätskriterien in entsprechenden Verwaltungsvorschriften für Ganztagsschulen, andere entwickeln externe oder interne Evaluationsinstrumente und/oder definieren Qualitätsrahmen, an die sie eine entsprechende Ressourcenzuweisung knüpfen. Wiederum andere erweitern bestehende schulische Qualitätsrahmen um ganztagsspezifische Aspekte. Worin unterscheiden sich die Qualitätsentwicklungskonzepte? Wie können Qualitätsentwicklungsprozesse an Ganztagsschulen nachhaltig initiiert und unterstützt werden? Wie viel Verbindlichkeit ist vonnöten, wie viel Freiraum brauchen Schulen?

 
Moderation: Armin Himmelrath, freier Bildungsjournalist

Salon 2: Innovation und Qualitätsentwicklung im Spannungsfeld zwischen Steuerung, Beratung und Sanktion

Expertinnen und Experten im Salon:

Dr. Norbert Reichel, Ministerium für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen

Cornelia Lehr, Hessisches Kultusministerium

Jürgen Mescher, Goethe-Gymnasium Bensheim

Jo Parkes, TanzZeit Berlin e.V.

Nach dem stürmischen quantitativen Ausbau von Ganztagsschulen stehen nun in einer Reihe von Ländern Qualitätsfragen an oberster Stelle. Das Mehr an Zeit, Raum und Kooperationen führt nicht per se dazu, dass Ganztagsschulen auch gute Schulen sind und zu mehr Bildungserfolg führen. Wo und wie entsteht Qualität? Wie entstehen Innovationskraft und anhaltendes Engagement für mess- und spürbare Qualitätsveränderung an Schulen vor Ort? Wie können die Prozesse befördert werden? Wieviel Top-down, wieviel Bottom-up ist sinnvoll? Wieviel Orientierung und/oder Eigenverantwortung brauchen Schulen, wie sehen Innovationsanreize (oder Sanktionen) aus? Wie geht man mit Schulen um, die die Chancen nicht nutzen und Ressourcen nicht effektiv einsetzen? Welche Rolle spielen landesweite Erhebungen? Die Länder gehen unterschiedliche Wege bei den Qualitätsimpulsen für Ganztagsschulen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Während Nordrhein-Westfalen auf Selbstevaluation setzt, hat Hessen speziell für Ganztagsschulen Orientierungsrahmen mit Qualitätskriterien entwickelt, die mit entsprechenden Ressourcen verbunden sind.

 
Moderation: Martin Spiewak, DIE ZEIT

Salon 3: Lernen und Bilden – wie können die Chancen der Ganztagsschule für eine neue Lernkultur genutzt werden?

Expertinnen und Experten im Salon:

Prof. Dr. Jörg Ramseger, Freie Universität Berlin

Joachim Seibt, Studienseminar Cottbus

Kathi von Hagen, Gesamtschule Münster Mitte

Thomas Dau-Eckert, Kinder- und Jugendbüro Flensburg

Ganztagsschulen gibt es inzwischen viele. Aber sind sie auch gute (Ganztags-)Schulen und erfüllen sie die hohen Ansprüche einer besseren Schule? „Bildung den ganzen Tag“, das bedeutet nicht einfach nur die Verlängerung des Unterrichts in den Nachmittag hinein, sondern Lernen und Bilden an einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen, herausgefordert und unterstützt werden und ein vielfältiges Angebot sowie Rückzugsorte nutzen können. Inklusive Bildung und individuelle Förderung sind in aller Munde. Wie kann das Mehr an Zeit und Lerngelegenheiten für eine neue Lernkultur genutzt werden? Wie kann erreicht werden, dass Schule neben Lern- auch Lebensort wird? Wie können Lebensweltansätze die Schule prägen? Wie sieht es mit einem Lern- und Bildungsverständnis aus, das auf Kompetenzentwicklung und auf Alltagsbildung setzt? Wie kann aus einem Nebeneinander in der Kooperation ein Miteinander entstehen? Was brauchen Jugendliche, um im digitalen (Berufs)Alltag selbstbestimmt und kreativ, sachgerecht und sozial verantwortlich zu handeln?

 
Moderation: Anna Lehmann, taz.die tageszeitung