Kongress 2011: Vorträge

 

 

Dr. Anton Strittmatter

Bildungsexperte und -berater

Wollen – Können – Müssen

Wenn Veränderungsprozesse an Institutionen angestoßen werden, sollten die Beteiligten zur Umsetzung in der Lage („Können“) und bereit („Wollen“) sein. Zur Durchsetzung der Neuerung ist außerdem ein gewisser interner oder externer Druck („Müssen“) von- nöten. Um günstige Bedingungen für schulische Innovationen zu schaffen, gilt es, alle drei Faktoren zu vereinigen. Der Bildungsexperte Dr. Anton Strittmatter zeigt in seinem Vortrag, wie das Zusammenspiel der verschiedenen Beteiligten bei Veränderungsprozessen funktionieren kann und welche Rolle der Einzelne dabei spielt.

Prof. Dr. Axel Ekkernkamp

Unfallkrankenhaus Berlin

Wohlfühlatmosphäre in der Klinik.

Das Konzept des ukb Niemand liegt gerne im Krankenhaus – doch im Unfallkrankenhaus Berlin wird alles getan, damit sich die Patienten dort wohlfühlen. Mit seinen Wandelhallen und Springbrunnen statt kahler Flure erinnert das Gebäude teilweise eher an ein Hotel als an eine Klinik. Zugleich wird das Zentrum zur Rettung und Rehabilitation Schwerverletzter höchsten Anforderungen moderner Medizin gerecht. Professor Dr. med. Axel Ekkernkamp ist ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des ukb und stellt vor, wie die Klinik den Spagat zwischen Notaufnahme und Wohlfühlatmosphäre schafft. Ein Konzept viel- leicht, von dem auch Schulen etwas lernen können? Auch in Schulen gilt es schließlich, den Wohlfühlaspekt in Lern-, Zeit- und Raumkonzepte zu integrieren.

StR Michael Leisinger

Fritz-Schubert-Institut

Lernziel Lebensfreude.

Wie das Unterrichtsfach „Glück“ die Schule verändert In der Beliebtheitsskala von Schülern kommt Unterricht gleich nach dem Zahnarzt- besuch. Ein Unding, meinte der Heidelberger Schulleiter Ernst Fritz-Schubert. Im Jahre 2007 tat er sich mit einer Handvoll Experten zusammen und entwarf das Schulfach „Glück“. Ziel ist, Lebenskompetenz und Lebensfreude der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihre Persönlichkeit zu stärken. Das baden-württembergische Kultusministerium unterstützte den Vorstoß. Seither steht das Fach Glück offiziell auf dem Stundenplan vieler Schulen im In- und Ausland. Mittlerweile wurden in dem von ihm gegründeten Institut über einhundert Lehrer und Coaches weitergebildet. Der Referent, Studienrat Michael Leisinger, unterrichtet das Fach Glück an der Theodor-Frey-Schule in Eberbach und ist Mitarbeiter des Fritz-Schubert-Instituts.

Katja Tillmann

Institut für Schulentwicklungsforschung (TU Dortmund)

Multiprofessionelle Kooperation an der Ganztagsschule: Erwartungen, Entwicklungen, Gelingensbedingungen – Befunde aus der StEG-Studie

In der Ganztagsschule arbeiten verschiedene Berufsgruppen in Teams zusammen, um Schülerinnen und Schüler auf ihrem Bildungsweg besser begleiten zu können. Doch die Kooperation von Lehrkräften mit Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Erzieherinnen und Erziehern und anderen pädagogisch tätigen Mitarbeitern gelingt nicht von selbst. Was also können Schulen tun, um sie zu unterstützen? Welche Rahmenbedingungen sind förderlich für eine gelungene multiprofessionelle Kooperation? Katja Tillmann vom Institut für Schulentwicklungsforschung in Dortmund gibt Antworten auf der Grundlage der StEG-Ergebnisse und berichtet von der Entwicklung zwischen 2005 und 2009.

Prof. Dr. Heinz Günter Holtappels

Institut für Schulentwicklungsforschung (TU Dortmund)

Schulentwicklung und Veränderungsmanagement in Ganztags-schulen – Forschungsbefunde und Praxisempfehlungen

Ganztägige Bildung hat positive Wirkungen auf die Lernkultur und die Lernenden – dies belegen die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG). Sie verdeutlichen aber auch, dass es in der Qualitätsentwicklung und der Entwicklung neuer Ganztagsschulen auf bestimmte Gelingensbedingungen und das Veränderungsmanagement ankommt. Die Längsschnittergebnisse der Studie liefern die empirische Grundlage für eine qualitative Weiterentwicklung der Schulen. Professor Holtappels vom Institut für Schulentwicklungsforschung legt dar, welche Konsequenzen für die Schulentwicklungsarbeit an Ganztagsschulen sich aus den aktuellen StEG-Ergebnissen ergeben und spricht Empfehlungen für die Praxis aus.

Wilfried W. Steinert

ehem. Schulleiter der Waldhofschule Templin

Inklusion – und alle profitieren davon; dargestellt am Beispiel der „Waldhofschule Templin – Eine Schule für alle“

An der Waldhofschule Templin lernen 250 Schülerinnen und Schüler gemeinsam, knapp die Hälfte von ihnen hat einen diagnostizierten Förderbedarf. Das Motto: „Wir brauchen alle, keiner bleibt zurück“ prägt den Alltag an dieser Schule. Inspiriert durch seine Erfahrungen in Finnland hat Wilfried W. Steinert 2002 die Waldhofschule im uckermärkischen Templin als Schulleiter übernommen und dort ein inklusives Schulkonzept umgesetzt. Dafür erhielt die Schule 2010 den Deutschen Schulpreis. Wie kann es gelingen, dass alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen und zugleich auf ihre individuellen Besonderheiten Rücksicht genommen wird? Wilfried W. Steinert, der die Schule bis 2010 geleitet hat, stellt vor, wie alle, also eine ganze Schule und darüber hinaus, von der Vielfalt in den Klassenzimmern profitieren können.

 

Weitere Referentinnen und Referenten des Kongresses finden Sie hier.