Kongress-Workshops 2008

Die Kurzpräsentationen und Workshops richten sich an Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung und außerschulische Partner. Ziel ist es, Beteiligungsprozesse transparent und Produkte, die daraus resultieren, anschaulich zu machen. Das gemeinsame Nachdenken und Verhandeln, „welche Schule wir sein wollen“, braucht Strukturen, die belastbare Resultate hervorbringen. Der Aufbau dieser Strukturen, der Weg hin zu nutzbaren Ergebnissen steht im Mittelpunkt aller Angebote. Beteiligung ist kein Selbstzweck, sondern ein Instrument von Schulentwicklung, in der alle Akteure eingebunden werden und mitdenken. Die Angebote sind so angelegt, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss an den Ständen der Aussteller und Serviceagenturen zu vertiefenden Gesprächen verabreden können.




Partizipation ist ein Fremdwort, aber kein Geheimnis: Ergebnisorientierte Beteiligungsverfahren können von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrern und außerschulischen Partnern unter kompetenter Anleitung leicht und mit viel Spaß erlernt werden. Die Angebote machen Mut und Lust, neue Formen der Partizipation auszuprobieren und zu entdecken (z.B. Projekte wie: Siedler, Grün macht Schule, Wir-Werkstatt, Zukunftswerkstatt und Open Space, Peer Training bei Schülervertretungsarbeit und dem Aufbau
von Klassenräten).


Wie anfangen?
Wie funktioniert ein Klassenrat?  

Ziel - Im Workshop wird der Klassenrat als Basis der Demokratie an der Schule vorgestellt:  Wir präsentieren die Methode des Klassenrats und die dahinter stehende Philosophie. Zudem berichten wir von konkreten Praxiserfahrungen zum Klassenrat in der Grundschule und in weiterführenden Schulen (Einführung, Einbindung in die Schulkultur, Verhältnis von Klassenrat und Schülervertretung). Durch das Referenten-Tandem werden die Perspektiven von Lehrkräften und Schüler/innen berücksichtigt. Eine Liste mit Materialien zum Thema Klassenrat soll zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema anregen. Im Anschluss an den Workshop sind die Teilnehmer/innen zu weiteren Gesprächen am Stand der Serviceagentur Rheinland-Pfalz bzw. des SV-Bildungswerks eingeladen.

Referenten
Sonja Student
Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik; Serviceagentur Rheinland-Pfalz
Felix Martens
SV-Bildungswerk


Zum Vergleich.
Beteiligungsmethoden in Unternehmen  

Intension - Die Beteiligung von Arbeitnehmern bei der Gestaltung von Prozessen der Organisations- und Personalentwicklung schafft Handlungsspielräume, Abwechslung und mehr Selbststeuerungsfähigkeit und steigert deren Kompetenz und Identifikation mit ihren Unternehmen.

Ziel (1) - Es werden Partizipationsstrategien des Unternehmens O2 (Germany) GmbH & Co. OHG und Telefónica Deutschland vorgestellt. Die in den Unternehmen entwickelten Ansätze verstehen sich als Impulse für die Etablierung einer partizipatorischen Schulkultur.
Ziel (2) - Durch Beteiligung von Mitarbeitern bei der Suche nach einem tragfähigen Modell für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, als Unternehmenswert, wurde ein "Mentorenmodell" konzipiert. Erfahrungen mit der Elly-Heuss-Knapp-Realschule werden vorgestellt. Das Konzept ist für andere Unternehmen und Schulen übertragbar.

Referentin
Melanie Gerlich
Managerin für Corporate Social Responsibility bei Telefónica O2 Germany
Lutz Hamann
Elly-Heuss-Knapp-Realschule Gütersloh


Partizipation Schul(hof)gestaltung
Siedler – Grün macht Schule
„Partizipation Schul(hof)gestaltung - Siedler - Grün macht Schule“ 
 
Ziel - Langfristig sinnvoll und nachhaltig sind nur solche Schulhofumgestaltungsprozesse, welche durch die frühzeitige Einbeziehung von Kindern, Eltern, Schulkollegien und Hausmeister die Eigeninitiative fördern, das vorhandene Kreativitätspotential nutzen, das Verantwortungsgefühl aller Beteiligten stärken und sich bei der Gesamtkonzeptionen für Schulfreiflächen der Hilfe von Fachleuten und Ämtern bedienen. Wollen Schulen nicht bei einer eher zufälligen oder ergänzenden Möblierung des Geländes verharren, ist bei der Festlegung der späteren, auch unterrichtlichen Nutzung eine gründliche inhaltliche Auseinandersetzung über Ziele und Vorgehensweise ohne großen Zeitdruck erforderlich. Im Workshop werden zunächst animierende Berliner Beispiele gelungener, teilweiser oder kompletter Schulhofumgestaltungen in Form von Fotoserien und kurzen Filmsequenzen gezeigt. Anschließend wird an einem Beispiel der Ablauf partizipativer Schulhofumgestaltung erläutert. Gelingensbedingungen werden beschrieben und kritisch der Grad der Partizipation bei den Projekten hinterfragt. Verschiedene Beteiligungsverfahren werden erläutert, Hinweise auf unterstützende Institutionen gegeben und exemplarisch eine (verkürzte) Zukunftswerkstatt mit den Teilnehmer/innen durchgeführt. Die Teilnehmer/innen erhalten Gelegenheit, sich über eigene Erfahrungen und konkrete Tipps für Beteiligungsprozesse auszutauschen. Ziel ist, den Teilnehmer/innen Mut zu machen sowie methodische Hilfen zu vermitteln, die es ermöglichen sollen, erfolgreich Beteiligungsprojekte an Schulen durchzuführen - nicht nur im Zusammenhang mit Schulhofumgestaltungen.
Zur Vorbereitung: www.gruen-macht-schule.de

Referent
Georg Coenen


Beteiligungsprozesse in Bildungslandschaften, in denen auch Vertreter aus der Kommune eingebunden sind, haben andere Voraussetzungen als Mitwirkungsprojekte, die sich „nur“ innerhalb der Ganztagsschule abspielen. Dabei ist wiederum zwischen Mitwirkungsmöglichkeiten von jungen Schülerinnen und Schülern und von Jugendlichen zu unterscheiden. Die Angebote in diesem Raum beleuchten in jeweils einer Einheit die Bedürfnisse von Grundschulkindern, Jugendlichen, Lehrerinnen und Lehrern, Kooperationspartnern und Eltern.

Konkrete Angebote


Grundschüler können mit gestalten
Beteiligungsprozesse mit kleinen Kindern

Ziel - Was heißt Beteiligung von Kindern in der Grundschule und wie kann dies in der Praxis umgesetzt werden? Ein Medienprojektes mit Hortkindern wird als Praxisbeispiel vorgestellt, das zeigt, wie Kin-der ihre Themen finden und wie sie an der Bearbeitung der Themen beteiligt werden. Die Präsen-tation von Übertragungsmöglichkeiten auf die Grundschule rundet den Workshop ab.

Referenten
Irmgard Nolte, Brigitte Kleiner
Initiative „Für ein kindergerechtes Deutschland


Party-zipation?
Partizipation und Pubertät    

Ziel - Pubertät, achte Klasse. Der Wunsch der Schüler nach Selbstständigkeit und ihr Desinteresse an Schule und Unterricht rücken auf Seiten der Lehrkräfte den Gedanken an Partizipation oft in weite Ferne. Andere Probleme scheinen aus Sicht der Erwachsenen wichtiger: Vor allem muss der Stoff vermittelt werden. Viele Lehrer sind froh, wenn sie überhaupt einmal in Ruhe 45 Minuten unterrichten können. Doch Beteiligung und Pubertät müssen in keinem Widerspruch stehen: Mit dem Alter ändert sich die Schülerrolle. Etablierte Autoritäten werden kritisch hinterfragt. Jugendliche wollen gefragt werden, eigene Interessen verfolgen und auf Augenhöhe mitreden. Party-zipation? Wie dies gelingen kann soll im Workshop an Beispielen gezeigt und diskutiert werden. Im Vordergrund stehen Erfahrungen aus dem SV-Beraterprojekt des SV-Bildungswerks, Ansätze aus der Peer-Education und der Demokratiepädagogik.

Referenten
David Weigend
SV-Bildungswerk
Michel Bietz
SV-Berater und Bundesschülerkonferenz


Lokale Bildungslandschaften
als Beteiligungslandschaften


Ziel - Bildungslandschaften können nicht „von oben“ verordnet werden: Nur wenn sich viele als Mitdenker und Mitgestalter einbringen, können sie sich erfolgreich entwickeln. In der Lokalen Bildungslandschaft in Weinheim (Baden-Württemberg) zieht eine neue Idee Kreise: Individuelle Lernweggestaltung am Übergang Kita-Grundschule. In der Arbeitsgruppe stellen unterschiedliche Akteure aus Weinheim dar, wie aus dieser Idee ein Prozess wurde, an dem sich viele aktiv beteiligen: Vertreter der Kommune, Mitarbeiter aus Schulen, staatlichen und konfessionellen Kindertageseinrichtungen. In der Gestaltung dieses Prozesses wird Weinheim unterstützt durch "Lebenswelt Schule", ein Modellprogramm der Jacobs Foundation und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zum Aufbau lokaler Bildungslandschaften.

Referenten
Akteure aus der Bildungslandschaft Weinheim

Raum III


Die Strukturen und Resultate partizipativer Schul- und Unterrichtsentwicklung stehen hier im Mittelpunkt der Angebote. Zwei zentrale Thesen sollen diskutiert und verteidigt werden: Beteiligung braucht Begleitung sowie Führung und geht mit der Öffnung von Verantwortungsbereichen einher. Das beinhaltet auch neue Formen von Rückmeldesystemen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern sowie gemeinsame Aushandlungsprozesse über das Schulprofil und ein Nachdenken über partizipative Bewertungsformen.

Konkrete Angebote


Welche GTS wollen wir?
Schulprofil verhandeln 


„Wem gehört der Unterricht?“

Ziel - ist es, die Möglichkeiten von Lernwerkstätten in Ganztagsschulen darzustellen, die sie für eine professionsübergreifende Zusammenarbeit von Lehrer/innen und Erzieher/innen beim Begleiten von selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lernprozessen in einer Ganztagsschule besitzen. Es sollen ausgewählte Methoden bzw. Instrumente vorgestellt werden, die es ermöglichen, dass Schüler/innen stärker ihren Unterricht mitgestalten können bzw. die es der Lehrkraft ermöglichen, Schüler/innen stärker in die Gestaltung des Unterrichts einzubeziehen.

Hierzu werden zwei Ansätze vorgestellt:

  • Ziel des Projektes „Arbeit mit Kompetenzrastern im Unterricht - Schüler gestalten ihren Lernprozess“ ist die Entwicklung von Lernkompetenz durch individualisierte Unterrichtsangebote, was gleichzeitig Partizipation im Unterricht bedeutet. Es geht darum, dass die SchülerInnen selbstständig ihr Lernen organisieren, d.h. eine eigene Zeit-, Weg- und Ressourcenplanung machen.
  • Vorgesehen ist auch die Beteiligung der Schüler/innen an der Formulierung von Zielstellungen im Rahmen vorgegebener Ziele. Da der Unterricht auch an der Ganztagsschule das Kernstück ist, handelt es sich um einen wesentlichen Bereich für Partizipation. Prinzipiell ist der Ansatz für alle Klassenstufen geeignet.

Referenten
Jutta Vogel
Lehrerin
Dr. Hartmut Wedekind
Humboldt-Universität zu Berlin 


Beteiligung heißt Öffnung.
Wenn andere Professionen das Schulprofil bereichern.

Ziel  - Am Ende des ersten Kongresstages bietet der Bremerhavener Künstler und Musiklehrer Jens Carstensen einen unterhaltsamen Einstieg in einen vergnüglichen Workshop. Die Fragen: Kunst kontra Kultur? Was bereichert uns denn nun wirklich in der Schule? Wie entwickele ich Strategien für einen „anderen“ Unterricht? Und wie organisiere ich dieses „Andere“ in die Schule? 
Jens Carstensen entwickelt als Künstler Kulturprojekte in Landschaften, Industrieanlagen und Stadträumen. Als Leiter der Medienwerkstatt an der Immanuel-Kant-Schule Bremerhaven (Sekundarschule) organisiert er seit mehr als 10 Jahren kulturelle Bildungsarbeit, in der Künstler und Schüler projektorientiert gemeinsam künstlerische Präsentationen erarbeiten. Die Immanuel-Kant-Schule Bremerhaven arbeitet im Themenatelier „Kulturelle Bildung an Ganztagsschulen“ der DKJS mit.

Referent
Jens Carstensen
Künstler und Musiklehrer in Bremerhaven




Beteiligung fühlt sich schwer an, wenn sie neu und unbekannt ist, im schlimmsten Falle als diffuses Angebot daherkommt. Sie fühlt sich schwer an, wenn – weil untrainiert – nach einem guten Start das erste Seitenstechen die Lust zum Weitermachen verleidet. Die Angebote zeigen Trainingsziele auf, die motivieren, und Trainingsprogramme, mit denen man nicht so schnell aus der Puste kommt.

Konkrete Angebote


Beteiligungsbarrieren abbauen!
Ansätze aus der kulturellen Bildung

“Mehr Chancen durch Kooperationen – mehr Chancen durch Kulturelle Bildung!“

Ziel - Zu viele Kinder und Jugendliche sind in unserer Gesellschaft nur Zaungäste. Damit sie ihr Leben in die eigenen Hände nehmen können, brauchen sie beide Seiten der Bildung: eine solide Schulbil-dung genauso wie das freie Experimentieren und Spielen mit dem Ziel, Identität und Lebenssinn zu entwickeln. Damit Kinder und Jugendliche in der Mitte der Gesellschaft ankommen, kooperie-ren immer mehr Schulen und Kultureinrichtungen bzw. kulturpädagogische Projekte miteinander. Die Erfahrungen zeigen das große Potenzial dieser Allianzen für das Lernen von Beteiligung: Schü-ler/innen erhalten Zugang zu neuen Bildungswegen und -orten und nehmen aktiv am kulturellen Leben ihres sozialen und regionalen Umfelds teil. In diesem Forum stellen Viola Kelb und Kirsten Witt (BKJ) gemeinsam mit Partnern aus der Praxis Kooperationsmodelle vor und verdeutlichen, wie ein kooperatives Bildungsmodell in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und in den Strukturen von Schulen und Kommunen Voraussetzungen für mehr Partizipation schafft.

Referenten
Viola Kelb, Kirsten Witt
Bundesvereinigung Kulturelle Bildung, BKJ


Motivation zur Beteiligung
Motivation zur Aufrechterhaltung von Jugendinitiativen 

Ziel - "Was ist nötig, damit Menschen motiviert sind, sich zu beteiligen?" - Anhand dieser Fragestellung, wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmer/innen herausfinden, wie die Möglichkeiten zur Projektarbeit an Ganztagsschulen aussehen. Dazu werden wir zuerst einen Blick auf die Schulen werfen, von denen die Teilnehmer/innen kommen und uns anschauen welche Projekte es dort bereits gibt und wie diese in den Schulalltag eingebunden sind. "Vor welchen Problemen habt ihr in einem Projekt schon gestanden und wie konntet ihr sie lösen?" Zu diesem Thema können sich die Teilnehmer/innen untereinander im zweiten Teil des Workshops austauschen und gemeinsam Lösungen für typische Konfliktfälle erarbeiten.

Referenten
Stephan Korn
YouthBank – Leipzig
Kai Gärtner
YouthBank - Berlin-Lichtenberg


„Der Beteiligung Grund geben!
Stärkung der Sozialkompetenz von Schüler/innen für eine aktive Beteiligung und Unterstützung der Mitbestimmungsstrukturen für Schü-ler/innen in Schule durch Jugendverbände und –ringe

Ziel  - Anhand konkreter Kooperationsbeispiele zwischen Schulen und Jugendverbänden/ Jugendringen werden konkrete Projekte vorgestellt, in deren Fokus die Entwicklung von Sozialkompetenz steht. Zudem wird aufgezeigt, wie die Kooperationen zusätzliche Bildungsgelegenheiten eröffnen.

Referenten
Karin Kienle
Evangelische Schülerinnen- und Schülerarbeit Pfalz
Michael Frey
Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugendlicher- aej
Jens-Peter Janßen
Landesjugendring Schleswig-Holstein
Gudrun Bauch
Kreisjugendring Pinneberg

Filmraum


Filmpräsentation (30 Min.), Möglichkeit für kurze Rückfragen
(10 Min.), Verabredungen für Nachfragen an Ausstelleroder
Länderständen

 

Datum: 04.09.2008
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