Kongress 2015: Foren

Diskussionsrunde
© Rege Diskussionen in den Foren - DKJS/E.A. Jung-Wolff

In den Foren ging es um grundsätzlichen Fragen der Qualitätsentwicklung an Ganztagsschulen und der Steuerung von Bildungsprozessen. Kurze fachliche Impulse von Expertinnen und Experten eröffneten die multiprofessionellen Gesprächsrunden. In einer abschließenden Fish-Bowl wurden die Diskussionsergebnisse der Gesprächsrunden aufgegriffen und zusammengeführt.


Forum I: Vernetzt und gut beraten

Do, 16–18 Uhr, Asgabat, Erdgeschoss

Schulentwicklungs- und Qualitätsprozesse profitieren von externen Impulsen. Gute Praxis an anderen Orten kennenlernen, mit Kolleginnen und Kollegen und anderen Schulexperten in den kollegialen Fachaustausch kommen, in einer Fortbildung oder einem Netzwerk das eigene Problem intensiv reflektieren - von diesen bereichernden Erfahrungen berichten erfolgreiche Ganztagsschulen immer wieder. Was wirkt besonders gut, wenn es um die Unterstützung von Veränderungsprozessen in der Ganztagsschule geht? Darum soll es in diesem Forum gehen.


Fachliche Impulse:
Klaus Sterner, Grund- und Mittelschule Lenting, Bayern: Das Kollegium der Grund- und Mittelschule Lenting arbeitete im „Netzwerk Ganztagsschule 2013–2014“ an einem Vorhaben zur Lebensweltorientierung und Schulhofgestaltung.

Ricardo Grams, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Schleswig- Holstein: Die Serviceagentur arbeitet mit Referenzschulen, die Fortbildungen und Hospitationen anbieten.

Dr. Angelika Tischer, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin: Die Senatsverwaltung engagiert sich mit dem „Rahmenkonzept Kulturelle Bildung“ für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in diesem Themenfeld. Im Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ unterstützen Kulturagenten Berliner Schulen bei der Entwicklung ihrer künstlerischen Profile.

Irmgard Gottmann, Staatliches Schulamt Hessen und Michael Schmitt, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen: Die Fachberater für Ganztagsschulen der staatlichen Schulämter arbeiten in Hessen eng mit der Serviceagentur zusammen und entwickeln gemeinsame Angebote.

Inge Grothus, Landesinstitut für Schule Bremen: Das Landesinstitut für Schule unterstützt alle Schulen bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung – mit Qualifizierungen für Lehrkräfte, Schulleitungen sowie weiteres pädagogisches Personal. Inge Grothus ist Mitglied des Programmbeirates von „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“

Moderation:
Dr. Sabine Schweder, Universität Greifswald

Stefanie Rother, Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ , Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Zur Dokumentation

 


Forum II: Die Balance von Eigenverantwortung und Rahmensetzung

Do, 16–18 Uhr, Moskau 1, Obergeschoss

Die Länder gehen unterschiedliche Wege, um die Qualitätsentwicklung ihrer Ganztagsschulen zu befördern. Sie setzen unterschiedliche Akzente bei der Balance von Steuerung und Eigenverantwortung, bei dem Verhältnis von Top-down und Bottom-up. In welchem Kontext sind welche Konzepte besonders wirkungsvoll, um Qualitätsentwicklungsprozesse von Ganztagsschulen zu initiieren und zu befördern?

Fachliche Impulse:
Kristina Bartak-Lippmann, Grundschule Gießen-West, Hessen: Das Konzept dieser gebundenen Ganztagsschule basiert auf der Richtlinie für ganztägig arbeitende Schulen in Hessen mit seinen acht Qualitätsbereichen.

Uwe Schulz, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen: Mit „Quiggs 2.0 – Qualitätsentwicklung“ ist in Nordrhein-Westfalen ein Instrument der Selbstevaluation entwickelt worden, das auf einen schulischen Entwicklungsprozess gemeinsam mit außerschulischen Partnern setzt.

Julian Hömberg, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: Die Qualitätsentwicklung der bayerischen Ganztagsschulen basiert auf unterschiedlichen Qualitätsrahmen für offene und gebundene Ganztagsschulen, die im Freistaat Bayern gelten.

Ute Krümmel, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Brandenburg: Die Serviceagentur hat in enger Abstimmung mit dem Land Brandenburg den bestehenden allgemeinen Qualitätsrahmen für Schulen um besonders relevante Kriterien für Ganztagsschulen ergänzt. Dazu hat sie flächendeckend Informationsveranstaltungen mit Beispielen guter Praxis durchgeführt.

Moderation:
Wolf Schwarz, Hessisches Kultusministerium
Stefan Siefert, Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Zur Dokumentation
 


Forum III: Über den Schulhof hinaus

Do, 16–18 Uhr, Moskau 2, Obergeschoss

Die Ansprüche an Kooperationen und an die gemeinsame Verantwortung aller Akteure im Bildungsbereich sind hoch. „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, lautet ein häufig genutztes Bild. Trotzdem scheint es vielerorts nur mühsam voranzugehen. Was kann man von guten Beispielen lernen? Worin liegen besondere Schwierigkeiten, wenn es um die Kooperation mit Ganztagsschulen und außerschulischen Partnern und/oder allen Bildungseinrichtungen einer Kommune geht? Was befördert die Zusammenarbeit?


Fachliche Impulse
Dr. Hans-Dirk Lenius, Grund- und Oberschule Lehnin „Heinrich Julius Bruns“, Brandenburg: Ausgehend von einer Schulfusion aus Primar- und Oberstufe entwickelt sich in Lehnin ein Schulcampus, auf dem durch die enge Verflechtung von Bildungs-, Betreuungs- und Freizeitangeboten verschiedener Träger ein Ort des Lernens und Lebens für Kinder und Jugendliche entsteht.

Anette Becker, Serviceagentur Ganztägig lernen Saarland: Die Serviceagentur hat viele Jahre Netzwerke von Ganztagsschulen verantwortet, in denen es zentral um die Kooperation von Schule und Jugendhilfe ging.

Kerstin Hübner, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ): Die BKJ verantwortet zusammen mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Vorhaben zur Qualifizierung von Kulturschaffenden in Ganztagsschulen und Bildungslandschaften.

Katrin Kantak, kobra.net: Als Träger zahlreicher Programme hat kobra.net tiefe Einblicke in die Kooperation von Schule und Jugendhilfe.

Anne Janz, Stadt Kassel: Kassel gilt bundesweit als Beispiel für eine lebendige Bildungslandschaft. Mit dem „Pakt für den Nachmittag“ soll in Hessen ein verlässliches und integriertes Bildungs- und Betreuungsangebot für Grundschulkinder verwirklicht werden.

Ute Barthel, Deutscher Olympischer Sportbund: Der Deutsche Olympische Sportbund legt einen besonderen Fokus auf die Verbindung von Schule, freiwilligem Engagement, Ehrenamt und Sport.

Moderation:
Hans-Jürgen Kütbach, Bürgermeister Bad Bramstedt
Maja Hornberger, Transferagentur Nordost, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Zur Dokumentation

 


Forum IV: Kooperation in der Ganztagsschule

Fr, 10–12 Uhr, Asgabat, Erdgeschoss

Multiprofessionelle Teams unterstützen ganzheitliches Lernen und Bilden. Befunde der Ganztagsschulbegleitforschung weisen jedoch darauf hin, dass hier Theorie und Praxis besonders oft auseinanderklaffen. Wie sehen Schritte auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Arbeit mit Kindern und zur Entlastung der unterschiedlichen Professionen aus?


Fachliche Impulse:
Clemens Wilhelm, Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen, Saarland: An dieser Ganztagsschule arbeiten Sozial- und Schulpädagogik zusammen, um die Fähigkeiten, Begabungen und Interessen jeder Schülerin und jedes Schülers zu fördern.

Lars Höft, Landesschülerrat Niedersachsen und SV-Bildungswerk: Das SV-Bildungswerk bildet Jugendliche zu SV-Beraterinnen und SV-Beratern aus und unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Wahrnehmung ihrer Interessen und Rechte.

Herbert Boßhammer, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Nordrhein-Westfalen: Die Serviceagentur hat mit ihrer Herbstakademie ein besonderes Fortbildungsangebot entwickelt, bei dem Schultandems aus unterschiedlichen Professionen gemeinsam ihre Schulvorhaben bearbeiten.

Boris Rump, Deutscher Olympischer Sportbund: Der Deutsche Olympische Sportbund legt einen besonderen Fokus auf die Verbindung von Schule, freiwilligem Engagement, Ehrenamt und Sport.

Frank Lohse, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Aachen: Als freier Träger für die Ganztagsbetreuung führt die AWO in Aachen alle zwei Monate eine große Konferenz für die Kooperationspartner des offenen Ganztags durch.

Angelika Wunsch, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Bremen: Auf Initiative der Serviceagentur gibt es an der Universität Bremen eine Modulreihe, in der die künftigen Partner an Ganztagsschulen bereits in der Ausbildung zusammen lernen.

Moderation:
Prof. Dr. Karsten Speck, Universität Oldenburg
Karen Dohle, Stadt Wolfsburg  

Zur Dokumentation



Forum V: Guter Ganztag

Fr, 10–12 Uhr, Moskau 1, Obergeschoss

Wie können Ganztagsschulen effektiv zum Bildungserfolg ihrer Schülerinnen und Schüler beitragen? Wie sieht Lernkultur unter ganztägigen Bedingungen aus? Konzepte für individualisiertes Lernen und inklusive Bildung können erst mit mehr Zeit, Raum und Kooperation ihre Wirkung entfalten. Wie müssen diese Rahmenbedingungen gestaltet werden? Und was brauchen Pädagoginnen und Pädagogen und ihre Partner, um zu neuen Mustern des Lehrens und Lernens, zu vielfältigen Lernsettings zu kommen?


Fachliche Impulse:
Axel Sardemann und Dorothe Block, Gesamtschule Barmen, Nordrhein-Westfalen: An der Gesamtschule Barmen hat sich in den letzten Jahren viel getan – besonders durch den Ganztag. Dieses Jahr wurde sie dafür mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

Sabine Wegener, Georgschule Sekundarstufe 1 Paderborn: Die Schulleiterin und ehemalige Leiterin der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Nordrhein-Westfalen stieß die Arbeit der Qualitätszirkel an, die bis heute zentrale Gremien in Nordrhein-Westfalen bei der Vernetzung und Qualitätssicherung von Ganztagsschulen sind.

Oggi Enderlein, Initiative für Große Kinder e.V.: Die Initiative für Große Kinder lenkt den Blick darauf, welche Lebensbedingungen „große“ Kinder brauchen, um sich körperlich, geistig, seelisch und sozial gesund zu entwickeln.

Dr. Ingmar Ahl, Karg-Stiftung: Die Karg-Stiftung setzt sich für ein begabungsgerechtes Bildungssystem ein und rückt dafür die Bedürfnisse hochbegabter Kinder und Jugendlicher in den Fokus.

Dr. Catarina Katzer, Institut für Cyberpsychologie und Medienethik Köln in Kooperation mit ARAG SE: Als Cyberpsychologin, Präventionsexpertin und bildungspolitische Beraterin erforscht Frau Dr. Katzer Chancen und Risiken der Digitalisierung.

Moderation:
Gerald Tuschner, Schulcampus Rostock-Evershagen
Daniela Wellner-Petsch, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Berlin

Zur Dokumentation

 


Forum VI: Ohne Beteiligung keine Innovation

Fr, 10–12 Uhr, Moskau 2, Obergeschoss

Kinder und Jugendliche wissen selbst am besten, was und wie sie lernen möchten. Klassenräte, Zukunftswerkstätten und Schulblogs finden sich deshalb heute an vielen Ganztagsschulen. Partizipation wird häufiger denn je an Ganztagsschulen groß geschrieben und ist Basis einer hohen Teilnahmequote von Schülerinnen und Schülern an den Ganztagsangeboten. Aktive Beteiligung geht über rechtlich verfasste Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung von Schülerinnen, Schülern und Elternvertretungen hinaus: Sie betrifft die gesamte Schule als sich ständig wandelnde, lernende Organisation und fördert ihre Innovationskraft. Gleichzeitig ist die aktive Teilhabe von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern kein Selbstläufer. Neben einem partizipationsfreundlichen Klima ist es die konkrete und kultursensible Ansprache, die Beteiligung gelingen lässt.

Fachliche Impulse:
Carsten Haack, Theodor-Storm Schule Kiel, Schleswig-Holstein: Vielfalt bedeutet für die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule Bereicherung. Deshalb arbeitet sie an Strukturen, in denen Verständnis und ein soziales Miteinander gefördert werden.

Rita Retzlaff, SV-Beraterin und Schülerin am Dathe Gymnasium Berlin: Das SV-Bildungswerk bildet Jugendliche zu SV-Beratern und SV-Beraterinnen aus und unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Wahrnehmung ihrer Interessen und Rechte.

Jürgen Tramm, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Rheinland-Pfalz: Die Serviceagentur unterstützt Ganztagsschulen in Rheinland-Pfalz bei der Entwicklung einer partizipativen Schulkultur. Andrea Spude, Bundeselternrat: Der Bundeselternrat setzt auf den Dialog aller Beteiligten auf dem Weg zur guten Ganztagsschule, deren Qualität über ein Betreuungsangebot hinausgeht.

Moderation:
Clemens Brüchert, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Anna Davis, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Berlin
 

Zur Dokumentation